Auftragsstudie der EU-Kommission

Öffentliche Hand ist zumeist offline

14.02.2003
MÜNCHEN (CW) - Das europäische IT-Beratungshaus Cap Gemini Ernst & Young hat im Auftrag der Europäischen Kommission die öffentlichen Verwaltungen in 18 Ländern auf Online-Verfügbarkeit untersucht. Das Ergebnis ist ernüchternd: Kaum ein Land bietet weniger elektronische Services als Deutschland.

Dienstleister wie Cap Gemini dürften sich angesichts der Studienergebnisse die Hände reiben, denn in deutschen Amtsstuben gibt es viel zu tun. Unter den 15 aktuellen EU-Mitgliedsstaaten sowie den Ländern Norwegen, Island und der Schweiz belegten die hiesigen Verwaltungen den drittletzten Platz. Gemessen wurde die Online-Verfügbarkeit von Services wie Meldeverfahren, Baugenehmigungen, Kfz-Zulassungen und Steuererklärungen. In Deutschland sind lediglich 48 Prozent der untersuchten Dienste in elektronischer Form vorhanden. Eine schlechtere Quote sprachen die Experten nur Belgien und Luxemburg zu. Beim Spitzenreiter Schweden sind hingegen 87 Prozent der Dienste online.

Der Vergleich zur Erhebung des vergangenen Jahres zeigt, dass andere Länder sich schneller entwickeln, denn Deutschland rutschte in der Rangliste um zwei Plätze ab. Immerhin wurde dem Statistischen Bundesamt ein Lob zuteil: Es gilt als Musterbeispiel für Online-Dienstleistungen. (jha)