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Obermann: Nach 2008 wird wieder gekündigt

05.02.2007
Die Deutsche Telekom wird den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen nicht über das Jahr 2008 hinaus garantieren und will massiv den Rotstift bei Personalkosten ansetzen.

Das Unternehmen mache zwar alles, um Beschäftigung zu sichern, "eine Garantie dafür kann ich aber nicht geben", sagte Telekom-Chef René Obermann dem Bonner "General-Anzeiger". "Wettbewerber erbringen heute die gleichen Dienstleistungen wie wir zum halben Preis. Wie soll das denn gutgehen?" Darüber werde der Konzern jetzt mit den Gewerkschaften verhandeln.

"Unsere Kosten pro Arbeitsstunde liegen dramatisch über dem Wettbewerb und müssen reduziert werden. Daran führt kein Weg vorbei", betonte der Telekom-Chef. Das bedeute für die Beschäftigten, "auch mehr zu arbeiten und auf Besitzstände zu verzichten".

Neben den Personalkosten gebe es auch andere Bereiche, in denen gespart werden könne, zum Beispiel in der Werbung oder bei IT-Systemen. Die Personalkosten schlagen aber Obermann zufolge im Inland mit fast 25 Prozent zu Buche. "Ich glaube, die Dimension unseres Problems ist noch nicht hinreichend klar: Wir mussten gerade unsere Erwartungen für das operative Ergebnis für dieses Jahr um 1,2 Milliarden Euro nach unten korrigieren", sagte Obermann. Da die Telekom aber auf die Akzeptanz am Kapitalmarkt angewiesen sei, müsse zugleich das "Dividendenversprechen" gehalten werden. Die Telekom-Dividende soll laut früheren Angaben ungeachtet des Ergebnisrückgangs mindestens gleich hoch ausfallen.

Vor allem der Festnetzbereich in Deutschland macht der Telekom Probleme. Im vergangenen Jahr verlor der Bonner Riese im Heimatmarkt zwei Millionen Telefon-Kunden. (dpa/tc)