Obama siegt gegen Clinton – bei den Grammy-Awards

11.02.2008
Der mögliche Präsidentschaftskandidat der Demokraten Barack Obama hat ein siegreiches Wochenende hinter sich: Er gewann gegen seine demokratische Gegnerin Hillary Clinton nicht nur die vier Vorwahlstaaten Washington, Louisiana, Nebraska und Maine und zog damit bei der Zahl der gewonnenen Delegierten mit Clinton fast gleichauf. Vielmehr stach er seine weibliche Konkurrentin jetzt auch bei den Grammy-Awards aus. Sein Audiobook "The Audacity of Hope" trug den Sieg davon.

Obama hatte mit seinem Buch schon die Topränge der Bücherbestsellerliste der New York Times erklommen und war im Herbst 2006 bis auf Rang drei vorgestoßen. Nunmehr setzte sich die E-Book-Version "The Audacity of Hope" auch bei den Grammy-Preisverleihungen in Los Angeles durch.

Dass Politiker moderne IT-Techniken nutzen, um bei den Wählern zu punkten, ist dabei nicht neu. Alle Kandidaten des momentan heißlaufenden Wahlkampfs in den USA um die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner und Demokraten nutzen unter anderem soziale Netzwerke, um ihre Botschaften auch an ein junges Publikum zu ventilieren. Die Kandidaten verfügen über eigene YouTube-Channels , sie stellen Fotosequenzen bei Flickr online. Auch auf Networking-Plattformen wie MySpace und Facebook sind Clinton und Obama sowie ihre republikanischen Antipoden vertreten.

Im französischen Wahlkampf versuchten die konkurrierenden Kandidaten sogar in Second Life zu punkten und hielten auf der virtuellen Plattform Wahlkämpfe ab. Hier hatte insbesondere Nicolas Sarkozy von der konservativen UMP einen Treffer gelandet, wartete er doch in der virtuelle Welt gleich mit einer eigenen Insel, "L'ile Sarkozy", auf. Auch die Topkandidatin der sozialdemokratischen Parti Socialiste, Segolene Royal, hatte die virtuelle Spielwiese im Internet für sich entdeckt. Sie gründete in Second Life ein Komitee mit dem Titel "Desirs d'avenir" (Zukunftswünsche). Geholfen hat es ihr letztlich aber nichts. (jm)