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Demokratie 2.0 in den USA

"Obama ist der perfekte Internet-Kandidat"

16.10.2008
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.

Zahlen: Die US-Wahlen 2008 im Web

Das private Forschungsinstitut Pew Internet & American Life Project hat die Internetnutzung in den USA im Wahljahr 2008 untersucht

  • Danach hatten bis Juni 2008 rund 46 Prozent aller US-Bürger das Internet, E-Mail oder SMS-Techniken dafür benutzt, Wahlnachrichten zu erhalten oder ihre Ansichten mit anderen auszutauschen.

  • 35 Prozent der Bürger sahen sich ein Online-Video an, das mit den Wahlkampagnen zu tun hat, und zehn Prozent nutzten soziale Netzwerke für ihr politisches Engagement.

  • *Bis zum Stichtag hatte fast jeder zehnte Internet-User einem Kandidaten online Geld gespendet.

  • 39 Prozent der US-Bürger, die einen Zugriff auf Online-Medien haben, haben sich Dokumente mit politischem Inhalt und Wahlkampfveranstaltungen angesehen.

Zeitreise durch die Wahlwerbung

  • Den ersten Wahlspot im US-amerikanischen Fernsehen zeigten die Demokraten 1952 mit dem 60-Sekunden-Spot "Ike for president", der Dwight D. Eisenhower ins Amt bringen sollte.

  • Bemerkenswert war die Auswirkung des ersten Wahlduells 1960 zwischen Richard Nixon und John F. Kennedy. Da Richard Nixon schlecht rasiert im TV-Studio antrat, hatte er die Debatte nach Meinung der Fernsehzuschauer verloren. Die Radiohörer hingegen sahen ihn vorne liegen.

  • 1964 sorgte Lyndon B. Johnson mit dem "Daisy"-Wahlspot für so große Proteste, dass er nur einmal gesendet wurde.

  • 2007 wurden erstmals auf CNN in den Vorwahlen Fragen aus dem Internet zur Debatte zugelassen.

  • Heute ist Youtube voll mit privaten Wahlspots, die für den einen oder den anderen Kandidaten werben, beispielsweise das Obama-Girl.