Web

Streams ohne Ende

Obama-Amtseinführung live im Web erleben

20.01.2009
Von pte pte
Für die Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Barack Obama, die heute in Washington über die Bühne geht, wird nicht nur von den traditionellen Medien ein enormer Aufwand betrieben.

Auch im Internet laufen die Vorbereitungen für eine verstärkte Berichterstattung zu den Angelobungsfeierlichkeiten bereits auf Hochtouren. Um diejenigen, die nicht persönlich bei der Zeremonie anwesend sein können oder wollen, umfassend mit Material versorgen zu können, haben so gut wie alle größeren Medienhäuser und Web-Anbieter ein spezielles Online-Inaugurationsprogramm angekündigt, das so viele User wie möglich auf die eigenen Seiten locken soll.

An vorderster Front stehen dabei vor allem Videostreams, die das Geschehen rund um den Capitol Hill in Echtzeit auf die heimischen PC-Bildschirme der Nutzer bringen werden. Neben dem offiziell für die Amtseinführung zuständigen Joint Congressional Committee on Inauguration Ceremonies, das auf seiner Homepage alle möglichen Informationen rund um den Event versammelt, werden auch TV-Sender wie CBS, MSNBC, CNN oder Fox News, Video-Portale wie Hulu oder Joost und Zeitungen wie die "New York Times" ein entsprechendes Angebot auf ihrer Webseite zur Verfügung stellen. "Für die Zeitungshäuser ist eine derartige Veranstaltung eine wichtige Chance, um der Öffentlichkeit ihre multimediale Perspektive darzustellen", stellt Hannes Schopf, Sprecher des Verbandes Österreichischer Zeitungen (VÖZ), im Gespräch mit pressetext fest. Der Aufwand, der hierfür betrieben wird, sei zwar sicherlich groß. "Längerfristig lohnt sich das aber bestimmt. Denn wann hat man schon sonst die Möglichkeit, so geballt an so viele Interessenten heranzukommen", meint Schopf.

Um mit dem eigenen Angebot eine möglichst große Zahl von Nutzern anzuziehen, setzen viele Unternehmen auf ein hohes Maß an Interaktivität. Ein Beispiel hierfür ist das von Al Gore geführte US-TV-Netzwerk Current TV, das sich für die Berichterstattung zur Obama-Amtseinführung mit dem Microblogging-Dienst Twitter zusammengetan hat. Durch die Kooperation wird es Twitter-Usern möglich sein, ihre persönlichen Statements zu den Feierlichkeiten in Echtzeit in die laufende TV-Berichterstattung einzubinden. Die geposteten Beiträge, die maximal 140 Zeichen umfassen dürfen, werden zuvor allerdings kontrolliert und aussortiert. Auch der Nachrichtensender CNN, der gleich vier simultane Live-Videostreams zur Amtseinführung Obamas auf seiner Webseite zur Verfügung stellen wird, kooperiert mit dem Social Network Facebook, um Besuchern eine interaktivere Nutzer-Erfahrung zu ermöglichen.

Insgesamt erwarten sich die Medien- und Internet-Unternehmen während des Zeitraums der Angelobungsfeierlichkeiten einen "rekordverdächtigen" Besucherandrang auf die eigenen Angebote. Damit die betroffenen Server unter der zusätzlichen Belastung nicht sofort zusammenbrechen, werden einige Anbieter ihre Netzwerkkapazitäten sogar kurzfristig verdoppeln. (pte)