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O2 plant schnelleres mobiles Internet in Deutschland

17.02.2009
Der Mobilfunk-Anbieter O2 will in diesem Jahr in Deutschland deutlich schnellere mobile Internet-Verbindungen starten.
Jaime Smith Basterra
Jaime Smith Basterra
Foto: O2 Germany

Mitte 2009 sollen zunächst Kunden in München Breitband-Anschlüsse mit Download-Geschwindigkeiten von bis zu 28 Megabit pro Sekunde nutzen können, wie Jaine Smith Basterra, Deutschland-Chef der Tochter des spanischen Telefónica-Konzerns, am Dienstag auf dem Mobile World Congress in Barcelona ankündigte. Das entspricht den Geschwindigkeiten schneller DSL-Anschlüsse. Möglich wird das Tempo mit der Technologie HSPA +. Die entsprechende Technik liefere der chinesische Ausrüster Huawei Technologies.

Der Wettbewerber T-Mobile will ebenfalls mobile Breitbandverbindungen mit einer Download-Geschwindigkeit von 28,8 Mbit pro Sekunde in Pilotversuchen ausprobieren.

O2 rechnet damit, dass sich die Zahl seiner Kunden bei mobilem Internet 2009 verdreifachen wird. Die neuen schnellen Verbindungen werden die Nutzung von Multimedia-Diensten wie Video-Downloads sowie Spielen vereinfachen, wie Basterra betonte.

Die Zentrale von O2 Germany in München
Die Zentrale von O2 Germany in München
Foto: O2 Germany

Die Mobilfunk-Betreiber hoffen, mit Hilfe höherer Datenumsätze aus dem mobilen Internet den Rückgang der Erträge in der Sprachtelefonie auszugleichen. Acht Jahre nach der Versteigerung der UMTS-Lizenzen sei das mobile Internet in Deutschland endlich Realität, sagte Basterra. Treibende Kräfte seien innovative Endgeräte, preiswertere Datentarife sowie auf die mobile Nutzung spezialisierte Anwendungen.

Bei den Programmen für Smartphones, wie die Mischung aus Handy und Mini-Computer genannt wird, will O2 keinen eigenen Marktplatz aufbauen, sondern mit Anbietern wie Microsoft und Nokia kooperieren. "Wir werden Vereinbarungen treffen." O2 komme dabei zugute, dass man als Provider den direkten Kontakt zum Kunden habe. "Wir haben in der Vergangenheit auch mit den Handset-Herstellern eine Einigung gefunden."

UMTS: Vor acht Jahren wurden die Lizenzen in Deutschland versteigert.
UMTS: Vor acht Jahren wurden die Lizenzen in Deutschland versteigert.
Foto: O2 Germany

Das Ansehen der Mobilfunkprovider bei den Kunden in Deutschland nannte Basterra schlecht. "Die Kunden haben von Fallstricken in den Mobilfunkverträgen die Nase voll." O2 sei klar, dass die Service-Qualität ein wichtiger Punkt sei, um sich im Wettbewerb zu unterscheiden. Daher habe man im März 2008 die Mindestvertragsdauer von zwei Jahren auf sechs Monate gesenkt. "Wir signalisieren den Kunden damit, dass wir sie nicht ewig an uns ketten wollen."

Basterra kündigte ferner an, dass sein Unternehmen 80 Ladengeschäfte des Service-Providers freenet übernehmen werde. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Das Büdelsdorfer Unternehmen steckt derzeit in einem tiefen Umbau und ist dabei, die drei übernommenen Marken Debitel, Talkline und _dug zu integrieren. (dpa/tc)