Mobiles Internet mit nur 1 MBit/s

O2 Free im Test

07.11.2016
Welche mobilen Datendienste sind mit einer maximalen Übertragungsrate von 1 MBit/s möglich? Das haben wir im Test der neuen O2-Free-Tarife ausprobiert.

Vor einem Monat führte die Telefónica Deutschland neue O2-Tarife ein, die den Mobilfunkmarkt revolutionieren sollen. Nach vorzeitigem Verbrauch ihres monatlichen Highspeed-Traffics steht den Kunden in den für Privat- und Geschäftskunden angebotenen O2-Free-Tarifen bis zum Beginn des nächsten Abrechungszeitraums noch eine Bandbreite von bis zu 1 MBit/s für das mobile Internet zur Verfügung und es drohen keine Mehrkosten durch eine Datenautomatik. Wir haben im Test ausprobiert, welche Online-Dienste mit O2 Free noch problemlos genutzt werden können, wenn das Datenvolumen für schnelle Übertragungen aufgebraucht ist.

Mit o2 Free lassen sich noch überraschend viele Dienste nutzen.
Mit o2 Free lassen sich noch überraschend viele Dienste nutzen.
Foto: Telefonica o2

Ist der Highspeed-Traffic vor Ende des laufenden Abrechnungszeitraums aufgezehrt, gewährt O2 den Kunden in den neuen O2-Free-Tarifen vorübergehend noch eine Übertragungsrate für das mobile Internet von bis zu 1 MBit/s. Das ist deutlich mehr als die GPRS-ähnliche Bandbreite von bis zu 64 kBit/s, die in vielen anderen Tarifen meist nur noch zur Verfügung steht. WhatsApp mag mit dieser Datenrate zwar noch möglich sein, eine vernünftige Internetnutzung auf dem Smartphone ist es aber nicht mehr. Damit lassen sich in der Regel nicht mal mehr einfache Web-Dienste wie Facebook, Google Maps oder Musik-Streaming nutzen und Websites bauen sich quälend langsam auf. Auch 1 MBit/s klingt in der Zeit von Streaming-Diensten nicht allzu prall, zumal es sich auch hier um eine Obergrenze handelt und je nach Netzabdeckung an ihrem Standort die tatsächliche Bandbreite für die Kunden geringer ausfallen kann.

Überraschend viel ist mit 1 MBit/s möglich

Überraschend klappt die mobile Internetnutzung mit bis zu 1 MBit/s sowohl im Down- als auch im Upstream ziemlich gut: Surfen auf Websites, Posten auf Facebook, Standortbestimmung und Navigation mit Google Maps, Aktualisierungen von Apps, Musik-Streaming mit Spotify oder Apple Music sowie Videostreaming mit Youtube ist weiterhin möglich. Die dabei auftretenden Einschränkungen dürften für die meisten Nutzer vernachlässigbar sein, zumal sie ja auch nur bis zum Beginn des nächsten Abrechnungszeitraums mit neuem Highspeed-Traffic bestehen.

Beispielsweise sind die Ping-Zeiten höher, und im Youtube-Streaming laufen HD-Videos nicht ohne dauernde Unterbrechungen, sondern nur Filme mit bis zu 480p-Qualität. Mit animierten und Multimedia-Inhalten befüllte Websites laden nicht ganz so schnell, und Downloads von Dateien dauern länger, doch beides funktioniert mit O2 Free auch ohne Highspeed-Traffic.

Kein LTE oder Telefonieren über VoLTE

Nur der Zugang zum LTE-Netz sowie Telefonieren via Voice over LTE (VoLTE) bleibt den Nutzern in den neuen Tarifen verwehrt, wenn sie mit (gelockerter) Handbremse das mobile Internet nutzen. Das wird vor allem zum Problem in den Gegenden, in denen die Telefónica LTE- und GSM-/GPRS-Netzabdeckung bietet, aber kein UMTS. Bei unserem Test in Berlin hatten wir in der Drosselungsphase fast immer guten Empfang: Sowohl im Down- als auch im Upload wiesen die Speedtests draußen wie drinnen Übertragungsraten von an bzw. um die 1 MBit/s an.

Fazit: Vielen wird's reichen

Unser Eindruck: Vielen Smartphone-Nutzern wird reichen, was sie im O2-Free-Tarif mit mobilen Daten auch mit Drosselung machen können, solange gute UMTS-Netzabdeckung zur Verfügung steht. Manch einer wird sich vielleicht sogar versucht fühlen, den kleinsten und preiswertesten O2-Free-Tarif für 24,99 Euro zu buchen, obwohl die 1 GB Highspeed-Traffic im Monat für sie gewiss nicht langt. Einfach weil bis zu 1 MBit/s für die von ihnen genutzte Dienste ausreicht. Das kann am Ende aber ohne LTE-Dienste vielleicht doch zu Frustration führen.

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