Für E-Government-Anwendungen

NXP entwickelt schnellsten RFID-Chip für E-Pässe

11.09.2008
Von pte pte
Der Halbleiterhersteller NXP hat mit dem SmartMX-Sicherheits-Chip den laut eigenen Angaben branchenweit schnellsten Kontaktlos-Chip vorgestellt.

Der RFID-Chip soll in elektronischen Reisepässen zur Anwendung kommen und eigne sich aufgrund seiner Leistungsfähigkeit optimal für die rasche Abwicklung von Ein- und Ausreiseformalitäten an der Grenze. Der Chip konnte bei Tests die "Extended Access Control (EAC) E-Pass-Überprüfung" mit dem kompletten Inhaberdatensatz inklusive Fingerabdrücken in nur 3,5 Sekunden durchführen. "Bisher eingesetzte Chips der Vorgängergeneration wickeln diesen Prozess in sieben Sekunden ab, wobei hier noch keine Fingerprints gespeichert sind", erläutert Alexander Tarzi, Sprecher von NXP, im Gespräch mit pressetext.

Der RFID-Chip eignet sich für verschiedene E-Government-Anwendungen.
Der RFID-Chip eignet sich für verschiedene E-Government-Anwendungen.
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Darüber hinaus soll die NXP-Entwicklung auch durch ihre Sicherheit punkten. Der SmartMX verfügt als erster Smart-Card-Controller über die Secure-Fetch-Technologie. Diese Sicherheitstechnologie von NXP bietet erhöhten Schutz gegen Angriffsszenarien mit Licht und Laser, den so genannten "Fault Attacks". "Diese Angriffe zielen auf die Softwareapplikation ab. Dabei wird versucht, den Ausleseprozess mit Laserstrahlen zu stören, worauf die Geräte Fehlermeldungen produzieren. Aus diesen können wiederum Rückschlüsse auf den Prozessablauf gezogen werden", erklärt Tarzi. Die neuen Chips verfügen durch die verbesserte Technologie nun über 95-prozentige Hardware-Sicherheit.

Abgestimmt ist die Chip-Lösung vor allem auf die Bedürfnisse von modernen E-Government-Anwendungen, die erhöhte Sicherheit, mehr Datenvolumen und schnellere Übertragungsraten benötigen. Die Rechnerleistung des Chips ermöglicht einen doppelt so schnellen Authentifizierungsprozess und beschleunigt damit die E-Pass-Transaktionszeiten bei der Grenzkontrolle deutlich. Aufgrund seiner schnellen Rechnerleistung sei der Chip auch besonders geeignet für anspruchsvolle elektronische Identifikationsanwendungen, wie sichere elektronische Signaturen für Transaktionen im Internet, heißt es vonseiten NXPs. "Die möglichen Anwendungen gehen über den Einsatz in Reisepässen weit hinaus", sagt Tarzi.

Sicherheitslösungen von NXP werden mittlerweile in 80 Prozent aller E-Pass-Projekte weltweit eingesetzt, darunter befinden sich auch die Betreiberländer Österreich, Deutschland und die USA. "Eine steigende Zahl von Ländern schützt ihre Ausweisdokumente mittlerweile mit Chips, um die Sicherheit zu erhöhen sowie fortgeschrittene Funktionen anzubieten, die bisher mit rein papier-basierten Dokumenten nicht möglich waren", erklärt Günter Schlatte, General Manager, eGovernment, NXP Semiconductors. "Unser neuer SmartMX-Chip bietet eine flexible Lösung für hochsichere, schnelle behördliche Anwendungen wie E-Pässe, elektronische Personalausweise, Gesundheitskarten und Führerscheine." (pte)