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Nvidia greift Intel bei Chipsatz-Grafik an

24.09.2007
Bislang lieferte Nvidia nur "integrierte" Grafikchips für PCs mit AMD-Prozessoren. Ab sofort bringt das Unternehmen auch Chipsatz-Grafik für einfachere PCs mit Intel-CPUs.

Diesen Markt (es geht um Desktops für um die 500 Dollar) deckt Intel bis dato fast ausschließlich selbst ab. Dank Nvidias anerkannt leistungsfähiger Technik und Marketing-Macht dürfte sich das alsbald ändern - bei AMD-basierenden PCs liefert Nvidia, das wie Intel im kalifornischen Santa Clara sitzt, laut Mercury Research 62 Prozent der integrierten (direkt auf der PC-Platine und nicht auf einer separaten Grafikkarte verbauten wie in höherwertigen PCs vor allem für Spieler) Grafiklösungen.

Die neuen Nvidia-Chips "GeForce 7150", "7100" und "7050" laufen zusammen mit aktuellen Intel-Prozessoren wie "Core 2", "Pentium" und "Celeron", aber auch mit den für Mitte November avisierten kommenden "Penryn"-Prozessoren mit 45 Nanometer Strukturbreite. Immer mehr Alltagsprogramme, zum Beispiel Windows Vista oder Apples "iTunes", fordern leistungsfähige 3D-Grafik. Am anspruchsvollsten sind aber wie gehabt Computerspiele. Laut Nvidia funktionieren 37 Prozent der derzeit beliebtesten Videospiele nicht mit Intels integriertem Chipsatz "G33", weitere 27 Prozent leiden unter "Performance-Problemen".

Intel findet allerdings, dass dieser Vergleich hinkt und Nvidia die Games besser gegen seinen neuen Chipsatz "G35" testen sollte, auf dem alle 3D-Programme rund laufen (und von dem Experten erwarten, dass er die neuen Nvidia-Chips in puncto Leistung abhängen wird).

Eine Nvidia-Sprecherin sagte, ihre Firma habe sich deswegen auf den "G33" fokussiert, weil dieser üblicherweise in PCs der 500-Dollar-Klasse anzutreffen sei. Intel geht indes davon aus, dass der G35 demnächst verstärkt auch in preiswerteren Rechnern zu finden sein wird.

Der Analyst Jon Peddie von Jon Peddie Research billigt Nvidia so oder so gute Chancen am Markt zu, schon allein aufgrund von dessen schierer Größe. Der Nvidia-Produkt-Manager David Ragones erklärte, führende Motherboard-Hersteller hätten bereits zugesagt, die neuen Nvidia-Chips zu verbauen, entsprechende Ankündigungen von PC-Bauern sollen in Kürze folgen. Erste Rechner auf Basis der neuen GeForce-Chips sollen jedenfalls voraussichtlich schon im kommenden Monat erscheinen. (tc)