Analoge Instrumente in der Krise

Nvidia-Chip ermöglicht 3D-Armaturenbrett im Auto

22.05.2009
Von pte pte
Nvidia hat in Zusammenarbeit mit Iconmobile ein Development-Kit bestehend aus Chip und Screen sowie einer Software namens UI Composer für den Automobilbereich entwickelt.
Analoge Vergangenheit - der Trend geht zu elektronischen Displays und Anzeigen im Auto.
Analoge Vergangenheit - der Trend geht zu elektronischen Displays und Anzeigen im Auto.
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Auf Basis eines speziellen Grafikprozessors können mit dem System von Nvidia dreidimensionale Darstellungen von Anzeigeinstrumenten in Echtzeit berechnet werden. "In drei bis vier Jahren werden die ersten Fahrzeuge damit ausgestattet sein", sagt Florian Gulden, Managing Director der Iconmobile-Sparte icon incar, gegenüber pressetext. Die Ära von analogen Tankanzeigen und Kontroll-Leuchten scheint endgültig vorbei zu sein: Diese neuartige 3D-Cluster-Technologie von Nvidia gibt Autobauern jetzt die Möglichkeit zum dreidimensionalen Armaturendesign. Anzuzeigende Information kann so je nach Bedarf im Vorder- oder Hintergrund angeordnet werden. "Entscheidend ist die Möglichkeit, Informationen bedarfsgerecht anzeigen zu können. Ich brauche einen Drehzahlmesser, wenn ich sportlich fahre, nicht aber, wenn ich gemütlich durch die Landschaft fahren möchte", meint Gulden.

Der Vorteil dieser Technologie liegt in erster Linie in der Performance der Darstellung, aber auch im Speicherbedarf der Recheneinheit. Autobauer werden Produktionskosten einsparen, da je nach Fahrzeugtyp verschiedenartige Anzeigedesigns und -Konfigurationen auf Basis derselben Hardware-Plattform entwickelt werden können. Auch fällt der Weltmarktpreis von Displays stetig. Obendrein wird für Autofahrer die Möglichkeit bestehen, Armatureninstrumente gemäß der jeweiligen Präferenzen selbst abzustimmen.

Erst auf der diesjährigen Cebit hatte das Heinrich Hertz Institut der Frauenhofer Gesellschaft ein revolutionäres Autodisplay präsentiert. Dieses 3D-Cockpit-Display basiert auf dem autostereoskopischen Display Free2C. Der 3D-Effekt wird bei autostereoskopischen Displays durch eine optische Täuschung erreicht. Zudem sorgen hier zwei auf Kopf und Augen gerichtete Kameras für eine Anpassung der Grafik an die jeweilige Position des Fahrers. All das soll ein intuitiveres, schnelleres Aufnehmen der dargestellten Information ermöglichen und die Benutzerfreundlichkeit erhöhen.

Solcherart 3D-Displays könnten eine sinnvolle Ergänzung zu Nvidias Entwicklung sein. Vorwiegend sollen jedoch moderne Fahrzeugassistenzsysteme in kritischen Situationen unterstützt werden. "Features wie ein Spurenassistent oder eine regelbare Abstandskontrolle erfordern Einstellungen und liefern wichtige Informationen, die nur schwer in analoge Zeigeinstrumente ausgelagert werden können", gibt Gulden zu bedenken. Es werde voraussichtlich eine lange Übergangszeit geben, in denen analoge und digitale Zeigeinstrumente weiter miteinander verschmelzen. Es gebe aber eindeutige Anzeichen, dass ein rein digitales Display auf lange Sicht unumgänglich sein wird, so Gulden abschließend. (pte)