Dell-Expertenforum zur "Plug-and-Play-Gesellschaft"

"Nutzer müssen vor der IT geschützt werden"

06.12.2011

Staatstrojaner war ein Fehler

Carstensen betonte in diesem Zusammenhang, dass die Sicherheitsbehörden sich für die in der Cloud gespeicherten Informationen grundsätzlich nicht interessieren würden, und dass auch im Verdachtsfall die Durchsuchung eines IT-Systems nur gezielt erfolgen dürfe, beispielsweise um konkretes Beweismaterial aufzuspüren. Die Ergebnisse von Online-Durchsuchungen könnten in Hauptverhandlungen ohnehin nur dann verwendet werden, wenn ihre Erhebung in Übereinstimmung mit geltendem Recht erfolgt sei. Der Kriminalbeamte räumte ein, dass es ein Fehler gewesen sei, überhaupt auf die umstrittene Software der Firma Digitask zurückzugreifen, die unzulässige Maßnahmen wie das Anfertigen von Screenshots und das Steuern einer Webcam ermöglicht hatte. Hier müsse ein Umdenken erfolgen, das aber bereits eingeleitet sei, indem einige staatliche Stellen dazu übergingen, derart kritische Software in eigener Regie zu entwickeln.

Initiative zeigen!

Professor Heckmann legte zum Abschluss der Diskussionsrunde noch Wert auf eine grundsätzliche Feststellung: "Das Internet ist gut!" Es biete nach seiner Einschätzung trotz aller Risiken auf unterschiedlichen Feldern eine Fülle von Chancen und Möglichkeiten - gerade auch im Cloud Computing, das eine interessante Option für Unternehmen sei. Wichtig sei dabei, dass die Beteiligten gestaltend tätig würden. Es gäbe schon eine Reihe von Aktivitäten, die sich um eine entsprechende Weiterentwicklung von Cloud Computing und Recht bemühten, beispielsweise unter dem Stichwort "Trusted Cloud". Zu Pessimismus bestehe nach Heckmanns Auffassung daher kein Anlass. (sh)