Nutzen des Netzes fuer Europa ist umstritten Globaler Daten-Highway erhaelt noch vor dem G7-Treffen Kontur

21.10.1994

FRANKFURT/M. (CW) - Die drei weltgroessten IT-Verbaende aus Europa, den USA und Japan haben kuerzlich in Tokio ueber die Globale Informations-Infrastruktur (GII) diskutiert. Das Thema soll auf Anregung von Bill Clinton auf dem G7-Treffen im Februar 1995 in Bruessel zur Sprache kommen. Bis zu diesem Zeitpunkt muessen die beteiligten Verbaende konkrete Vorschlaege fuer eine weltumspannende Datenautobahn praesentieren.

An der Konferenz in Tokio waren der europaeische Branchenverband European Association of Manufacturers of Business Machines and Information Technology (Eurobit), die amerikanische Computer and Business Equipment Manufacturers Association (CBEMA) sowie die Japan Electronic Industry Development Association (Jeida) beteiligt. Als Ergebnis definierten die Partner acht Prinzipien zum Aufbau des globalen Highways. Dazu gehoeren Interoperabilitaet, Datenschutz und Sicherheit sowie Unterstuetzung von GII-Projekten in Entwicklungslaendern.

Um den Aufbau des Systems zu beschleunigen, bildeten Eurobit, CBEMA und Jeida sechs Arbeitsgrupppen, wobei die europaeische Organisation sich der Themen "Privatsphaere und Datensicherheit" sowie "Zugang zu Forschungs- und Entwicklungsprojekten" annimmt. Ergebnisse der Workshops sollen rechtzeitig zum G7-Gipfel vorliegen.

Die Initiative ist nicht unumstritten: Deutsche Manager aeusserten die Befuerchtung, der Daten-Highway koenne zur Einbahnstrasse werden. Europa, so die Kritik, investiere in eine Infrastruktur, deren Nutzung vor allem Unternehmen aus den USA mit ihrem erdrueckenden Filmangebot aus den Hollywood-Studios und den Video-on-demand- Plaenen einen Geldsegen bescheren duerfte.