"Financial Times"

Nur noch ein Interessent für Nokia Siemens Networks

10.06.2011
Die US-Finanzinvestoren KKR und TPG sind einem Pressebericht zufolge aus dem zähen Bieterrennen um den defizitären Mobilfunkausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) ausgestiegen.
Die NSN-Zentrale auf dem Nokia-Campus in Espoo bei Helsinki
Die NSN-Zentrale auf dem Nokia-Campus in Espoo bei Helsinki
Foto: Nokia Siemens Networks

Nach monatelanger Sondierung hätten beide Unternehmen sich nicht auf ein gemeinsames Gebot verständigen können, berichtete die "Financial Times" (Freitag) unter Berufung auf mehrere Quellen. Damit gebe es mit dem Investorenkonsortium aus Gores Group und Platinum Equity nur noch einen Interessenten für das Gemeinschaftsunternehmen des finnischen Handyherstellers und des deutschen Elektronikkonzerns. Die Unternehmen wollten sich in der Zeitung nicht äußern.

Angesichts der schwachen Ertragslage und des weiteren Umstrukturierungsbedarfs bei dem Telekomausrüster zieht sich der Verkaufsprozess seit langem hin. Am Markt herrscht ohnehin Skepsis, ob es angesichts einer Preisforderung von angeblich mehreren Milliarden Dollar wirklich zum Verkauf kommt. Analysten machen laut "FT" vor allem Nokia für den schleppenden Fortgang verantwortlich. Der Handyhersteller hat auch in seinem Hauptgeschäft große Schwierigkeiten und könne sich daher kaum um NSN kümmern.

Das ungeliebte Tochterunternehmen hat Siemens und Nokia in den vergangenen Jahren hohe Verluste eingebracht und kämpft mit einem starken Wettbewerb in der Branche. In der Vergangenheit gab es immer wieder Berichte, dass Nokia und Siemens einen Ausstieg aus dem Joint Venture erwägen, auch ein Börsengang wurde dabei immer wieder als mögliches Szenario genannt. (dpa/tc)