Cobol-Programmierer kommen mit ihrem Know-how nicht weit

Nur konsequentes Lernen kann den Job in der Zukunft sichern

07.05.1993

Noch vor zehn Jahren gehoerte der Job des Cobol-Programmierers zu den sichersten in der DV-Branche ueberhaupt. Heute kann dieser DV- Experte kaum fuer sich in Anspruch nehmen, dass er mit seiner Qualifikation fuer die Zukunft geruestet ist. Der Trend der letzten Jahre zu Client-Server-Architekturen bedeutet fuer DV-Profis, dass man mit einer Arbeitsplatz-Sicherheit, wie man sie frueher von der Mainframe-Welt kannte, nicht mehr rechnen darf.

Wie kaum eine andere Berufsgruppe sind die Computerexperten darauf angewiesen, sich staendig weiterzubilden. Sie eigneten sich im Laufe ihrer beruflichen Laufbahn zahlreiche Kenntnisse an, auf deren Verwertung sie jetzt verstaendlicherweise nicht verzichten moechten. Die technologischen Aenderungen in der DV-Industrie kennen allerdings keine Ruecksichtnahmen. Die angeeignete Kompetenz ist zeitlich begrenzt, und jeder DV-Experte muss bestrebt sein, sein Wissen staendig zu erneuern.

Unternehmen zeigen im allgemeinen grosses Interesse an aktuellen technologischen Entwicklungen, weil sie sich davon etwa die Loesung ihrer Organisationsprobleme versprechen. Dies bedeutet natuerlich auch mehr Arbeit fuer die DV-Spezialisten. Allerdings verlangen die neuen Techniken auch neue Qualifikationen, und wer nicht bereit ist, sich diese anzueignen, muss damit rechnen, arbeitslos zu werden.

Es gibt nur eine Strategie, die dem DV-Profi helfen kann, diesen staendigen Wandel zu meistern - er muss ein "professional learner" werden. Wer dies schafft, wird auch jede technologische Erneuerung beruflich erfolgreich ueberstehen.

Wie kann nun das DV-Wissen permanent auf den neuesten Stand gebracht werden? Erste Voraussetzung ist Lesen. Der Datenverarbeiter sollte alle ihm zur Verfuegung stehende Literatur nutzen, die ihn im Beruf weiterbringt. Wer sich hier schwertut, muss damit rechnen, dass er bestimmte Entwicklungen verschlaeft, worunter dann die Karriere leiden koennte.

Die naechste Stufe des beruflichen Fitbleibens ist die Weiterbildung. Hier empfiehlt es sich, dass jeder Computerfachmann sich beim eigenen Arbeitgeber nach Schulungen erkundigt, und falls welche angeboten werden, diese auch nutzt. Ansonsten sollte man sich darueber informieren, in welchem Masse das eigene Unternehmen Weiterbildung foerdert.

Selbst dann, wenn der Betrieb sich an der beruflichen Entwicklung der Mitarbeiter finanziell nicht beteiligen will, ist zusaetzlicher Know-how-Erwerb zur Sicherung der eigenen Zukunft unerlaesslich.

Empfehlenswert ist, dass man sich ein persoenliches Budget reserviert, zum Beispiel zehn Prozent vom Jahresgehalt, und dieses gezielt in das eigene Fortkommen investiert.