Oracle Senior IT

Empfehlungen zur Passwort-Security

Nur jedes vierte Passwort ist sicher

05.01.2012
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.
Die Sicherheit typischer Passwörter hat sich in den letzten zwei Jahren kaum verbessert. 77 der 100 häufigsten Passwörter aus 100.000 untersuchten Datensätzen ließen sich mit einem einfachen Online-Service innerhalb von zehn Minuten entschlüsseln. Die Folgerung: Passwortsicherheit muss vor allem durch Unternehmensrichtlinien geregelt werden.
Verschlüsselung ist gut, nützt aber nichts, wenn die Passwörter einfach zu erraten sind: Die 15 meist verwendeten Passwörter bei Filmradar.com.
Verschlüsselung ist gut, nützt aber nichts, wenn die Passwörter einfach zu erraten sind: Die 15 meist verwendeten Passwörter bei Filmradar.com.
Foto: Imperva

Unternehmens-Datenbanken sind durch mangelhafte Passwörter hochgradig gefährdet. Das zeigt der neueste HII-Report 95 des Datensicherheits-Spezialisten Imperva. Die Studie hat 167 Passwörter untersucht, die durch ein aktuelles Datenleck an die Öffentlichkeit kamen. Betroffen davon waren die Zugangsdaten der Webseite FilmRadar.com.

Die Daten waren durch die SHA1-Hashfunktion - eine übliche Verschlüsselungstechnik für Passwörter - gesichert. Die Verschlüsselung ist allerdings in der Praxis irrelevant, wenn die hinterlegten Informationen einfach zu erraten sind - was bei den untersuchten Passwörtern erstaunlich oft der Fall war: Die meisten der 100 populärsten Passwörter ließen sich mit Hilfe sogenannter Rainbow-Tabellen innerhalb von wenigen Minuten erraten. Zusammen machen sie rund zehn Prozent des gesamten Datenbestandes aus.

Immerhin fünf Prozent der Passwörter hielten einem Wörterbuchangriff nicht einmal zwei Minuten stand - bei einer Datenbasis von 100.000 Benutzer sind dies 2.000 Zugangsdaten, auf die Hacker praktisch frei zugreifen können. Die meisten der 15 populärsten Passwörter ließen sich durch solche Methoden extrem einfach entschlüsseln.