CeBIT 76: IBM Deutschland GmbH

Nur ein Tischrechner - und sonst gar nichts?

07.05.1976

Zwischen "Eine runde Sache" und "Spielzeug für Leute, die. Langeweile haben" (im CeBIT aufgeschnappt) bewegen sich. die Meinungen über IBM's Baby 5100. Ein Stück "Verteilte Intelligenz"' ist es allemal ... zur Entlastung des Zentralrechners. Ob sich IBM - dem Konzept des "Distributed Processing" bekanntlich eher distanziert gegenüberstehend - den eigenen Ast absägt?

Mitnichten, sagt der Marktführer, denn der neue programmierbare Tischrechner solle ausschließlich für Aufgaben verwendet werden, die den Einsatz eines Universalrechners ohnehin wirtschaftlich nicht rechtfertigen.

Geräte der Tischrechner-Klasse werden zunehmend als echte Alternative sowohl zu Minicomputern als auch zu MDT-Anlagen betrachtet - jüngste Ankündigungen (Olivetti's 6060, HP's 9825) bestätigen den Trend.

HANNOVER - Das System IBM 5100 ist in Mosfet-Technik ausgeführt und wird in vier verschiedenen Hauptspeichergrößen von 16 bis 64 K-Bytes zum Kauf angeboten; dabei gibt (...) jeweils ein Modell für APL, für (...), oder mit einer Kombination.

Das Gerät hat eine alphanumerische, elektronische Tastatur, einen Bildschirm (1024 Zeichen) eine eingebaute Bandeinheit sowie einen Adapter, durch den die Darstellung von Informationen auf normalem TV-Monitor ermöglicht wird.

Zusätzlich sind ein Drucker und eine weitere Bandeinheit anschließbar. Über einen Datenfernverarbeitungsadapter kann die IBM 5100 mit IBM-Systemen der Serie 370 kommunizieren.

APL und Basic

Zwei Dialogsprachen - BASIC und APL - sind in Festspeichern (ROM's) implementiert. Um den Programmieraufwand für den Benutzer zu reduzieren, bietet IBM Anwendungsbibliotheken an, die fertige Programme mit über 100 Routinen aus Mathematik, Statistik und dem Finanzbereich enthalten.

Die Dialog-Arbeitsweise vereinfacht die Benutzung auch für "nicht EDV-orientierte" Bereiche. IBM betont jedoch, daß der programmierbare Tischrechner keineswegs "kommerziell vergewaltigt" werden soll. Programme und/oder Daten werden auf Magnetbandkassetten gespeichert.

Die IBM 5100 wurde in Rochester, Minnesota, entwickelt und wird dort auch produziert.

Die Verkaufspreise liegen zwischen 28 000 Mark für das 16-K-Einstiegsmodell und 62 000 Mark für eine 5100-Maximalkonfiguration.