Nun auch Japan von roten Zahlen geplagt Fujitsu senkt die Ausgaben fuer Forschung und baut Stellen ab

17.09.1993

TOKIO (CW) - Nach Gewinneinbruechen bei amerikanischen und europaeischen DV-Herstellern beginnt nun auch die Konkurrenz in Japan, rote Zahlen zu schreiben.

Die Fujitsu Ltd., die im Maerz dieses Jahres erstmals mit 8,7 Milliarden Yen in die roten Zahlen gerutscht ist, versucht nun durch eine Anzahl von Massnahmen diesem Trend entgegenzuwirken.

Wie die "Financial Times" berichtet, will der Allround-Anbieter die Zahl seiner Forschungs- und Entwicklungsprojekte um 20 Prozent reduzieren. Neben der Kostenersparnis erstreben die Manager in Fernost ausserdem eine bessere Fokussierung der R&D-Gelder.

Von der geplanten Reduzierung der Forschungsgelder um 10 Milliarden Yen sind saemtliche Geschaeftsfelder betroffen - von Computern und Telekommunikationsprodukten bis zu den Halbleitern.

Es sind keine Entlassungen geplant

Ausserdem sollen die Ausgaben fuer die Warendistribution sowie der Lagerbestand verringert werden. Bereits im vergangenen Jahr konnte Fujitsu den Lagerbestand um 100 Milliarden Yen reduzieren, eine zusaetzliche Verringerung wird allerdings als schwierig durchzufuehren angesehen. So soll der Abbau von 6000 Arbeitskraeften in den kommenden zwei Jahren weitere finanzielle Entlastung bringen. Entlassungen stehen allerdings nicht ins Haus, die Fujitsu-Manager verzichten auf Neueinstellungen.

Wie Norbert Funk, Produkt Manager fuer Speicherprodukte in der deutschen Fujitsu Niederlassung, erklaerte, sollen die mittleren Rechnersysteme der K-Serie sowie aeltere Mainframe- Linien nicht mehr weitergepflegt werden.

Bei den Druckern und Festplatten faende nur der normale Generationswechsel statt. Das abflauende Interesse an Mainframes - frueher das profitabelste Geschaeft - macht denn auch die "Financial Times" als Grund fuer die roten Zahlen aus.