Numerus clausus für Informatik

02.08.2001
Nachdem bundesweit die ersten Anträge der Universitäten auf den Numerus clausus (NC) im Fachbereich Informatik abgelehnt wurden, genehmigte das baden-württembergische Bildungsministerium den Hochschulen Karlsruhe und Stuttgart die Zulassungsbeschränkung.

Nachdem bundesweit die ersten Anträge der Universitäten auf den Numerus clausus (NC) im Fachbereich Informatik abgelehnt wurden, genehmigte das baden-württembergische Bildungsministerium den Hochschulen Karlsruhe und Stuttgart die Zulassungsbeschränkung.

"Wir haben lange darüber diskutiert, ob es sinnvoll ist, einen NC einzuführen, denn die Wirtschaft braucht nach wie vor dringend möglichst viele Informatikabsolventen", sagte Ministerialrat Hartmut Schrade aus dem Bildungsministerium.

Die Universitäten Karlsruhe und Stuttgart bieten laut CW-Hochschultest die beste Informatikausbildung. Das gute Image bringt aber nicht nur Vorteile. Seit dem vergangenen Wintersemester strömten rund 800 neue Informatikstudenten in die Grundlagenvorlesung der Universität Karlsruhe. Der größte Hörsaal fasst aber nur 650 Plätze. Jetzt zog das Ministerium die Notbremse: "Wir wollen das hohe Qualitätsniveau der Ausbildung halten und verhindern, dass die Informatikfakultät von Studenten überrannt wird", erklärt Schrade. Auch in Stuttgart rechnet man wieder mit einem großen Ansturm. "Bereits im vergangenen Jahr haben wir den NC beantragt, denn die Überlastung wurde immer größer", sagt ein Mitarbeiter der Presseabteilung. Die Einschränkung gilt allerdings nur für die Standorte Karlsruhe und Stuttgart. An den Universitäten in Freiburg, Tübingen und Ulm wird es laut Schrade keine Zulassungsbeschränkungen geben.

Da bei einem lokalen Numerus clausus die Universitäten für die Auswahl der Studenten verantwortlich sind, wendet die Fakultät Informatik in Karlsruhe ein eigenes Verfahren an. So sol-len 50 Prozent der Plätze nach Abiturnote vergeben werden, weitere zehn Prozent nach Wartezeit. Bei den übrigen Bewerbern zählen die einzelnen schulischen Leistungen sowie eine schriftliche Darstellung der eigenen Motivation.