Web

NTT erwartet Rekordverlust

05.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der japanische TK-Konzern Nippon Telephone and Telegraph (NTT) rechnet für das Ende März abgelaufene Geschäftsjahr mit einen Rekordverlust von 685 Milliarden Yen (7,4 Milliarden Euro). Das Defizit würde damit mehr als das doppelt so hoch wie die ursprünglich prognostizierten 331 Milliarden Yen ausfallen und den bislang höchsten Unternehmensverlust außerhalb der Finanzbranche in Japan darstellen. NTT begründete den immens hohen Fehlbetrag mit Sonderabschreibungen von mehr als zwei Billionen Yen (rund 17,1 Milliarden Euro). Diese sollen vor allem durch Wertverluste von Beteiligungen zustande kommen. Weitere Kosten in Höhe von 692 Milliarden Yen (5,96 Milliarden Euro) werden dem Mutterkonzern bei der Verlegung von rund 100 000 Mitarbeitern in Tochterunternehmen entstehen. NTT rechnet jedoch weiterhin von einem Jahresumsatz in Höhe von 11,8 Billionen Yen (101,6 Milliarden Euro).

Den Löwenanteil der Verluste verursachte nach Unternehmensangaben die Mobilfunktochter NTT Docomo, die in den vergangenen Jahren 1,8 Billionen Yen (15,5 Milliarden Euro) in andere Firmen der Branche investiert hatte. Wegen der neuen Bilanzierungsregeln müssen die Beteiligungsverluste nun erstmals voll abgeschrieben werden (Computerwoche online berichtete). Docomo ist an AT&T Wireless mit 16 Prozent beteiligt und hält zwanzig Prozent an der britischen Hutchison 3G UK. Außerdem besitzt der Mobilfunkbetreiber unter anderem 15 Prozent der Aktien von KPN.

Diese Abschreibungen hätten aber keine Auswirkungen auf das operative Geschäft, teilte NTT Docomo mit. Der I-Mode-Anbieter rechnet jedoch mit einem Jahresverlust von 36 Milliarden Yen (310 Millionen Euro) nach Steuern, nach einem Gewinn von 365,5 Milliarden Yen (3,14 Milliarden Euro) im Vorjahr. (mb)