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NTT DoCoMo ist über i-mode-Entwicklung in Europa enttäuscht

24.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Trotz Investitionen in Höhe von insgesamt 15,2 Milliarden Dollar scheint die internationale Strategie des japanischen Mobilfunkbetreibers NTT Docomo nicht aufzugehen: Der Großteil des Geldes wurde inzwischen abgeschrieben, die Nachfrage nach dem mobilen Internet-Dienst i-mode ist deutlich niedriger als erwartet. In Europa hatte der niederländische Carrier KPN den paketbasierten Service im vergangenen Frühjahr bei seiner Mobilfunktochter KPN Mobile und dem deutschen Betreiber E-Plus gestartet und bis Mitte Dezember nur 220.000 Kunden geworben. Der französische Betreiber Bouygues Telecom zählt seit seinem i-mode-Start im November lediglich rund 100.000 Nutzer. In Japan haben dagegen rund 36,6 Millionen Handy-Besitzer den Service abonniert

(Computerwoche online berichtete)

Keiji Tachikawa, President und CEO von NTT DoCoMo, äußerte sich auf der Mobilfunkfachmesse 3GSM World in Cannes entsprechend enttäuscht über den geringen Kundenzuspruch in Europa. Er schrieb die schwachen Resultate insbesondere dem Mangel an hochkarätigen Inhalten zu: Der Content sei in keinster Weise zufriedenstellend, was Qualität und Quantität der Angebote betreffe, so Tachikawa. Um Anreize für die Erstellung neuer Inhalte zu schaffen, schlug der Chef von NTT DoCoMo vor, dass die Content-Anbieter ähnlich wie in Japan lediglich neun Prozent ihrer Einnahmen als Kommission an den Netzbetreiber abführen sollten.

Der Topmanager kündigte an, dass seine Company wegen der schwachen Ergebnisse keine größeren Investments in Übersee mehr vornehmen werde. Deswegen habe man sich auch an der Kapitalerhöhung von KPN Mobile nicht beteiligt, erklärte Tachikawa, obwohl dadurch die Beteiligung von 15 auf 2,2 Prozent gefallen sei (Computerwoche online berichtete). (mb)