Alok Mohan sieht das Internet als Chance

NT und Unix teilen sich den Markt

03.01.1997

CW: Haben Sie eine Vision?

Mohan: Die Unternehmen ringen mit den hohen Kosten für Client-Server. Die Anbieter haben lange das Gegenteil versprochen. Mir geht es darum, dieses Versprechen, auf das sich die Anwender verlassen haben, auf einer neuen Ebene zu erfüllen, indem wir dem fetten Microsoft-Client eine schlanke Kombination aus Client-Server- und Internet-Technik entgegensetzen.

CW: Worin liegt der Vorteil dieses Verfahrens?

Mohan: Internet-Computing ist extrem Server-lastig. Gleichzeitig hat man eine große Auswahl an Clients: Web-Oberflächen, NCs, X-Terminals oder auch fette PCs. Dieses Modell ermöglicht Leistung, Flexibilität und ist nach oben nicht begrenzt. Kurz, es hat alle Vorteile und kaum Nachteile der Client-Server-Architektur.

CW: Ist SCO nicht eigentlich eine Unix-Company?

Mohan: Darum geht es ja. Die Server-Lastigkeit des Internet-Computings begünstigt das Unix-Betriebssystem.

CW: Bislang war das Geschäft mit Ihrem PC-Unix nicht gerade der Renner..Mohan: Wir haben viel getan. Um erfolgreich in den Internet-Markt einzusteigen, brauchten wir zuerst eine komplette Unix-Palette. Dafür haben wir Unixware von Novell erworben, das uns mit seinen Unix-V-4-Kernel auf den Stand der Technik brachte. Außerdem haben wir uns mit dem Unix-Kauf den gesamten OEM-Markt erschlossen. Uns fehlen nur noch Produkte für unternehmensweite Anwendungen.

CW: Wie verändert Java den Markt?

Mohan: Ich weiß nicht, ob Java sich duchsetzt. Ich unterstütze die Sprache aber, weil sie Client-Alternativen zum Windows-PC eröffnet.

CW: Wie sehen Sie die Zukunft von Unix?

Mohan: In fünf Jahren gibt es Unix und Windows NT. Aufgrund seiner Qualitäten als Internet-Server wird Unix dabei Marktanteile gewinnen. Aber ich sehe keinen Platz für ein weiteres Betriebssystem.