Werk verkauft

NSN streicht erneut 500 Stellen in Deutschland

11.11.2008
Der Telekomausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) will bis Ende Oktober 2009 in Deutschland 500 Arbeitsplätze streichen.

Der TK-Ausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) strukturiert weiter um. Betroffen sind unter anderem die Bereiche Softwareentwicklung, Vertrieb und Service, so NSN. Neben 500 Stellen in Deutschland werden rund 750 Jobs in Finnland wegfallen. Außerdem will der Telekomausrüster einen Produktionsstandort verkaufen und den Münchner Ableger des Geschäftsbereichs Radio Access nach Ulm verlagern. "Mit den nun angekündigten Maßnahmen sind die ursprünglich ausgegebenen Restrukturierungspläne weitgehend erfüllt", sagte Bosco Novak, Vorstand Personal bei Nokia Siemens Networks, der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX. Der Stellenabbau soll In Zusammenarbeit mit den Betriebsräten sozialverträglich von Statten gehen.

Insgesamt war nach der Gründung des Gemeinschaftsunternehmens von Nokia und Siemens vor rund anderthalb Jahren der Abbau von rund 9.000 Stellen angekündigt worden, davon rund 2.900 in Deutschland. Inzwischen hat das Unternehmen eigenen Angaben weltweit bereits 6.000 Arbeitsplätze eingespart. Nach dem nun angekündigten Umbau will NSN weltweit rund 60.000 Mitarbeiter beschäftigen, davon 10.000 in Deutschland und 7.000 in Finnland. Neben den Kürzungen in Deutschland und Finnland stehen auch Stellen in Ägypten und den USA zur Disposition. Außerdem will Nokia Siemens Networks durch die Auslagerung von Unternehmensbereichen Personal einsparen.

So soll nun die Produktionsstätte in Durach im Allgäu an das dortige Management verkauft werden. Aktuell könne dort nicht mehr die erforderliche Auslastung von NSN gewährleistet werden, um das Personal dort zu halten, hieß es zur Begründung. "Wir ziehen uns allerdings nicht komplett zurück, sondern wollen mit Lieferverträgen den Übergang sicherstellen", sagte Herbert Merz, Head of Operations bei Nokia Siemens Networks. Die rund 500 betroffenen Mitarbeiter sollen ihre Arbeitsplätze behalten können. Die Produktionsstandorte in Bruchsal und Berlin bleiben bestehen.

Die Planungen sehen außerdem vor, Forschung und Entwicklung sowie andere Aktivitäten der Geschäftsbereiche zu konzentrieren. So soll der Standort Ulm zum Forschungs- und Entwicklungszentrum für die so genannten Long-Term-Evolution-Produkte (LTE) ausgebaut werden. Rund 500 Mitarbeiter des Geschäftsbereichs Radio Access in München sollen deshalb nach Ulm umziehen. (dpa/ajf)