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Reporter ohne Grenzen

NSA und GCHQ sind "Feinde des Internets"

12.03.2014
Einmal im Jahr benennt die Journalistenvereinigung Reporter ohne Grenzen die aus ihrer Sicht gefährlichsten "Feinde des Internets". Diesmal auf der Liste: zwei Geheimdienste und das Geschäft mit Überwachungssoftware.

Die Geheimdienste NSA und GCHQ und das Geschäft mit Überwachungstechnologie gefährden aus Sicht der Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen die Freiheit im Internet. Sie setzte die beiden Nachrichtendienste aus den USA und Großbritannien auf ihre jährliche Liste der "Feinde des Internets" (PDF-Link). "Wenn man sieht, dass die NSA weltweit Sicherheitstechnik und Verschlüsselung schwächt, ist das natürlich ein großes Problem", sagte Hauke Gierow, Internet-Referent bei Reporter ohne Grenzen, der Nachrichtenagentur dpa.

Auch drei Fachmessen für Sicherheitstechnologie finden sich auf der Negativ-Liste. "Die Messen befördern die Verbreitung dieser Technologien weltweit", sagte Gierow. Auf der "Technology Against Crime", der "Milipol" und der "ISS World" kämen Vertreter repressiver Staaten mit Unternehmen zusammen, die Überwachungstechnologie verkauften, prangert Reporter ohne Grenzen (RoG) an.

Zu diesen Unternehmen gehörten auch Gamma Group oder Hacking Team, die Programme zum gezielten Ausspähen von Computern und Handys anböten. Diese Firmen hatte die Journalistenvereinigung bereits im vergangenen Jahr auf ihre Liste der Internetfeinde gesetzt. Die Organisation fordert auch von Deutschland eine strengere Kontrolle, an welche Länder Firmen ihre Überwachungsprogramme liefern. "Dann müssten Firmen eine Lizenz beantragen, bevor sie ihre Technologie exportieren", sagte Gierow. (dpa/tc)