"Spiegel"-Autoren

NSA sammelt sechs Milliarden Metadaten am Tag

31.03.2014
Seit Monaten bringen Medien immer neue Einzelheiten über den gigantischen Überwachungs-Apparat des US-Geheimdiensts NSA ans Licht. Zwei Journalisten des "Spiegel" haben nun ein Buch zu dem Skandal vorgelegt.

Weitere Details über die massive Überwachung durch die NSA werden bekannt: Sechs Milliarden Metadaten sammele der US-Geheimdienst pro Tag, berichteten Journalisten des "Spiegel" am Montag in Berlin. Diese Metadaten zeigen an, wer wann mit wem telefoniert, chattet oder eine E-Mail austauscht. Damit kann der Geheimdienst zum Beispiel die Kontakte von Personen analysieren.

Die Zahl stamme aus einer bisher geheimen Präsentation für eine Geheimdienst-Konferenz im Jahr 2010. Die "Spiegel"-Journalisten Holger Stark und Marcel Rosenbach veröffentlichten sie in ihrem Buch "Der NSA-Komplex", das am Montag erschien. Stark und Rosenbach werteten für das Nachrichtenmagazin Dokumente des Informanten Edward Snowden aus. "Wir haben viel von dem Material einsehen können", sagte Stark. Die Arbeit gleiche einem Puzzle mit 100.000 Teilen, ergänzte Rosenbach. "Dieses Material hat eine eigene Sprache", sagte er über die Unterlagen, die oft sehr technisch sind.

Die Autoren hoffen, dass sich der anstehende Untersuchungsausschuss im Bundestag auch mit der Rolle des deutschen Geheimdienstes befasst. Der Bundesnachrichtendienst arbeite gemeinsam mit der NSA an der Überwachung von Glasfaser-Kabeln in Krisenländern, sagte Stark. "Spiegel"-Chefredakteur Wolfgang Büchner forderte von der Bundesregierung, sich für Snowden einzusetzen. "Von unserer eigenen Regierung sollten wir uns weniger Feigheit vor dem politischen Freund in den USA und Großbritannien wünschen", sagte er. (dpa/tc)