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Novell vereinfacht Linux-Entwicklung

11.04.2006
Eine Betaversion von "Mono 1.2" und ein neuer "Build Service" wurden vorgestellt.
(keine BU, Mono-Logo)
(keine BU, Mono-Logo)
Mit Mono entwickelt: Die Foto-Management-Anwendung "F-Spot" für Linux.
Mit Mono entwickelt: Die Foto-Management-Anwendung "F-Spot" für Linux.

Novell hat das Beta-Programm von Mono 1.2 vorgestellt. Die künftige Version der Open-Source-Entwicklungsumgebung unterstützt Microsofts Windows.Forms und ermöglicht so, .NET-Client-Anwendungen einfacher auf Linux zu portieren. Verbessert wurden die Plattform- und Hardware-Unterstützung, Upgrades für Virtual Machines und die Java-Unterstützung. Mono 1.2 bietet laut Novell außerdem höhere Performance und Stabilität sowie bessere Speicherverwaltung als der Vorgänger.

Mono ist eine Open Source-Implementation des .NET-Frameworks von Microsoft. Mit Mono können Entwickler in Unternehmen oder bei Independent Software Vendors (ISV) bestehende .NET-Anwendungen auf Linux migrieren sowie neue Linux- und plattform-übergreifende Anwendungen entwickeln. Softwarehersteller und Entwickler, die bisher Microsoft-Tools eingesetzt haben, können auf der Basis ihrer Microsoft-Fertigkeiten das Mono-Framework verwenden, um ihre .NET-Server- und Desktop-Anwendungen dem wachsenden Linux-Markt zur Verfügung stellen. Mono bietet volle Unterstützung für die Windows.Forms-API, den Teil des .NET-Entwicklungs-Frameworks für die grafische Benutzeroberfläche.

Das Mono-Framework unterstützt eine Vielzahl von Plattformen, darunter Linux, Mac OS X, Solaris, BSD und Windows, umfangreiche Hardware-Optionen wie x86, AMD 64, IA-64 (Itanium 2), EMT 64, PowerPC, ARM, s390 und S390x, Sparc und Sparc v9 sowie zahlreiche Sprachen. Unter www.mono-project.com können Entwickler das Mono Framework herunterladen und ihre Erfahrungen mit der Beta-Version mitteilen.

Darüber hinaus hat Novell ein "Linux Build Service Framework" angekündigt, das die Erstellung von Linux-Paketen für Suse Linux und andere Distributionen vereinfachen soll. Der neue Build Service wird außerdem die Entwicklungsplattform für zukünftige Suse-Linux-Distributionen bilden. Mit der finalen Version des Build Services werden Linux-Entwickler aus der Community erstmals die Möglichkeit erhalten, ausführbare Linux-Pakete von Quellcode aus der Community zu erzeugen, der auf einer beliebigen Linux-Distribution laufen kann.

Ein Vorabversion von OpenSuse Build Service ist auf der Web-Seite der gleichnamigen, von Novell geförderten Community verfügbar. Der komplette Build Service wird im Laufe des Jahres 2006 schrittweise aufgebaut. Er besteht aus einem Server-Backend und einem Client-Frontend. Das Server-Backend beinhaltet die Quellen, die Build-Infrastruktur, Paket-Download und Mirroring-Tools sowie die Kommunikationsinfrastruktur. Das Client-Frontend enthält die Tools und Schnittstellen, die benötigt werden, um Pakete aus Quellcode zu verwalten und zu bauen, einschließlich Kommandozeile und Web-Interface. Zahlreiche Server- und alle Client-Komponenten sind Open-Source-Tools mit einer offenen Programmierschnittstelle, so dass sie sich einfach mit bestehenden Build-Tools integrieren lassen.

Zurzeit ist der OpenSuse Build Service ausschließlich für einen kleinen Kreis von Testern zugänglich, die ihn für die Community prüfen und Fehler melden. Geplant ist, im Laufe des zweiten Quartals 2006 weiteren Entwicklern Zugang zu den wichtigsten Suse-Linux-Paketen zu gewähren. Unbeschränkter öffentlicher Zugang zu dem Build Service ist noch für dieses Jahr geplant. (ls)