Unixware und Netware für Intels Merced

Novell und SCO rüsten für 64 Bit

30.01.1998

Novell ist derzeit noch voll und ganz damit beschäftigt, die Version 5 von "Netware" fertigzustellen. Das unter dem Codenamen "Moab" entwickelte System liegt derzeit in der zweiten Beta-Ausführung vor. Es handelt sich dabei noch um eine reine 32-Bit-Software. Hinter den Kulissen arbeiten die Novell-Programmierer aber schon an der Netware-Version 6, die durchgängig in 64 Bit implementiert werden soll. Die Netzwerker aus Utah wollen das Produkt unter dem Codenamen "Park City" bis zur Marktreife des Intel-Chips Ende 1999 fertigstellen. Es wird dann auch IP Version 6 unterstützen und ein verteiltes Dateisystem beinhalten.

Auch die Santa Cruz Operation fährt bei der Weiterentwicklung ihres Intel-Unix zweigleisig. Die Verschmelzung des "Open Server" mit dem von Novell zugekauften "Unixware" soll bis Mitte des Jahres in das 32-Bit-System "Unixware 7" münden. Gleichzeitig gab SCO eine frühe Version des 64-Bit-Unix an einige strategische Softwarepartner weiter. Es läuft auf der Basis eines Merced-Emulators und enthält bereits eine Vorabvariante des 64-Bit-Entwicklerpakets inklusive eines Compilers von Intel.

Berichten des Branchenblattes "Client Server News" zufolge beharrt Intel für Merced auf einem einheitlichen Objektformat für ausführbaren Code. Damit soll die Portierbarkeit von Programmen erleichtert werden. Der Chipgigant hat sich demnach auf die 64-Bit-Variante des Extended Link Format (ELF) festgelegt. Letzteres gilt als Standard bei Unix-Systemen. Microsoft, das mittlerweile auch 64-Bit-Pläne schmiedet, nutzt für Windows NT hingegen das proprietäre Format "Portable Executable" (PE) und sträubt sich, auf das von Intel favorisierte ELF 64 umzustellen.