Neue Gerüchte

Novell soll in zwei Teilen verkauft werden

16.09.2010
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Nachdem Versuche, den ehemaligen Netzwerkriesen Novell als Ganzes zu schlucken, bislang scheiterten, sollen Interessenten nun über eine Aufspaltung verhandeln.

Wie die "New York Post" unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, hat Novell eine grundsätzliche Vereinbarung getroffen, die in drei bis vier Wochen zum Abschluss kommen könnte. Der Plan soll vorsehen, dass ein strategischer Käufer das Suse-Linux-Geschäft übernimmt, während ein Private-Equity-Unternehmen mehr oder weniger den Rest aufkauft. Der Nachrichtendienst "Dow Jones" spekuliert in diesem Zusammenhang , dass neben anderen Unternehmen VMware ein Auge auf den Linux-Bereich geworfen hat. Nach den vorangegangenen Übernahmen von anderen Open-Source-Firmen wie Zimbra wäre der Virtualisierungsspezialist mit dem Zukauf in der Lage, Microsofts Position mit Windows und Exchange ernsthaft anzugreifen.

Für die Reste, dabei sind vor allem die Bereiche Identitäts- und Sicherheits-Management interessant, könnten sich aus Sicht von Marktexperten neben Beteiligungsfirmen möglicherweise auch CA - bereits jetzt ein Bauchwarenladen - interessieren.

Angaben zu dem geplanten Kaufpreis wurden von den Informanten nicht gemacht. Es hieß lediglich, dass die Summe aus beiden Unternehmensteilen über dem Angebot liegen soll, das Novell im März dieses Jahres abgelehnt hatte.

Gerüchte über einen geplanten Verkauf des ehemaligen Netzwerkriesen Novell geistern seit den 1990er Jahren durch die Medien, zum Abschluss kam es jedoch nie. Damals hatte der Hedgefonds Elliot Associates für das ganze Unternehmen 5,75 Dollar pro Aktie beziehungsweise rund 1,8 Milliarden Dollar geboten. Das Angebot wurde jedoch als zu niedrig zurückgewiesen. Obwohl die Marktbedeutung des Unternehmens aus Waltham, Massachusetts, im Vergleich zu den goldenen Netware-Zeiten deutlich zurückgegangen ist, verfügt es über ein Barguthaben von rund einer Milliarde Dollar, die Marktkapitalisierung liegt deutlich darüber.