Novell schläfert Hula ein

30.11.2006
Novell hat die bislang mit dem "Hula"-Open-Source-Projekt für E-Mail und Kalender beschäftigten Mitarbeiter auf andere Aufgaben umgesetzt.

Die Investitionen in den im Februar 2005 angekündigten quelloffenen Collaboration-Server seien nicht zu rechtfertigen, erklärte der Hersteller. "Diejenigen von uns, die bislang Vollzeit an der Entwicklung von Hula gearbeitet haben, wechseln in andere Aufgaben und Bereiche des Unternehmens", schreibt Novell-Entwickler Peter Teichmann in der Mailing List des Projekts. "Hula liegt uns noch immer am Herzen, aber ich denke, wir brauchen jemanden aus der Community, der die Leitung übernimmt."

Novell hatte Hula vor eineinhalb Jahren unter großem Presserummel auf der Linuxworld Expo in Boston angekündigt, dem Projekt seine "NetMail"-Lösung gestiftet und 25 Entwickler dafür abgestellt. "Hula soll für Internet-Collaboration das werden, was Apache für Web-Serving ist", hatte der damalige Novell-Chef Jack Messman proklamiert. "Lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft der Internet-Collaboration bauen, und lassen Sie uns das gemeinsam als Open Source tun."

Novell wollte Hula dann später im Rahmen eines Projekts mit dem Codenamen "Maui" auch kommerzialisieren. Aber schon auf der Hausmesse Brainshare im März dieses Jahres waren daran Zweifel aufgekommen.

Den Markt für Collaboration-Server dominieren die kommerziellen Produkte Exchange (Microsoft) und Domino (IBM Lotus), Novell selbst bietet in diesem Segment sein "Groupwise" an. Daneben gibt es eine Reihe kleinerer Alternativen, darunter auch quelloffene wie Zimbra, Open-Xchange oder Scalix.

Derzeit sieht es danach aus, als könnte das Hula-Projekt weiterlaufen, wenn sich genug Freiwillige aus der Community finden, die es weiter vorantreiben wollen. Ob wie ursprünglich geplant in einigen Monaten ein erstes Release erscheint, bleibt abzuwarten. (tc)