CEO Messman ist mit Rentabilität unzufrieden

Novell reduziert seine Verluste

30.05.2003
PROVO (IDG) - Netzwerker Novell schreibt weiter rote Zahlen. Im zweiten Quartal des Geschäftjahres 2003 betrug der Verlust 29 Millionen Dollar. Um die Ertragslage zu verbessern, will CEO Jack Messman die Kosten senken und mit Linux-Produkten neue Zielgruppen erschließen.

Novell erzielte im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2003 einen Umsatz von 276 Millionen Dollar. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatten die Einnahmen bei 274 Millionen Dollar gelegen.

Mit 29 Millionen Dollar konnten die Netzwerker ihren Nettoverlust gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich reduzieren. Damals betrug das Minus 173 Millionen Dollar. Insgesamt meldet Novell für die ersten sechs Monate des Finanzjahres 2003 einen Umsatz von 536 Millionen Dollar, wobei der Nettoverlust sich auf 41 Millionen Dollar belief. Im ersten Finanzhalbjahr 2002 hatte das Unternehmen noch einen Umsatz in Höhe von 552 Millionen Dollar verzeichnet bei einem Verlust von 165 Millionen Dollar.

Software bleibt Cashcow

Aufgeschlüsselt nach Regionen, setzte Novell mit 126 Millionen Dollar in den USA zwölf Prozent weniger um als im Vorjahreszeitraum. Europa, der Nahe Osten und Afrika steuerten dagegen mit 112 Millionen Dollar einen um 22 Prozent höheren Umsatz bei.

Nach wie vor erwirtschaftet Novell mit 165 Millionen Dollar das Gros seines Umsatzes mit Softwarelizenzen und Wartungsverträgen. Sehr positiv entwickelte sich für die Company dabei das Geschäft mit Anwendungen für das Identitäts-Management und sichere Web-Services: Hier stieg der Umsatz der unter den Markennamen "Nsure" und "Extend" vermarkteten Produkte im zweiten Quartal um 36 Prozent auf 23 Millionen Dollar. Weiter rückläufig ist dagegen das Geschäft mit klassischen Novell-Produkten wie Netware, Groupwise oder Edirectory. Der Umsatz mit dieser Software, die unter dem Label "Nterprise" zusammengefasst ist, sank um drei Prozent auf 142 Millionen Dollar.

Umsatzrückgänge verzeichnete auch Novells Servicesparte Ngage, zu der das IT-Consulting und andere Kundenservices gehören. Im Jahresvergleich erwirtschaftete dieser Bereich mit 74 Millionen Dollar ein um fünf Prozent niedrigeres Ergebnis.

Angesichts des weiterhin schwachen IT-Marktes zeigte sich Firmenchef Messman mit der Umsatzentwicklung zufrieden. Enttäuscht ist der President und CEO jedoch von der Rentabilität im zweiten Quartal, "wir planen nun, unsere Kosten zu senken, um unsere Geschäftsergebnisse insgesamt zu verbessern". Ferner hofft Messman, mit den im März angekündigten Linux-Lösungen neue Unternehmenskunden zu gewinnen. (hi)