NT-Gefahr unterschätzt: Manager müssen gehen

Novell-President Marengi verläßt das Unternehmen

13.06.1997

Gegenüber der CW-Schwesterpublikation "Computerworld" erklärte Marengi seinen Rücktritt damit, daß er keine Lust mehr habe, ein weiteres Jahr am Turnaround des Unternehmens zu arbeiten. "Es waren neun großartige Jahre", so der Manager, "doch nun ist es Zeit zu gehen. Zumal die letzte Zeit mit über 1000 Entlassungen hart war." Neben Marengi scheiden einem Bericht der "Computerworld" zufolge etwa 30 Prozent der Manager mehr oder weniger freiwillig aus der Company. Unternehmenschef Schmidt wirft ihnen vor, "ihren Job nicht richtig getan und die vom NT Server drohende Gefahr verkannt" zu haben. Unternehmensnahen Quellen zufolge sind davon auch Topmanager wie Senior Vice-President Vic Langford betroffen.

Marengi, der eigenen Angaben zufolge bereits mehrere Jobangebote hat, bleibt noch bis Ende Juni bei Novell. In der verbleibenden Zeit will er Schmidt bei der anstehenden Reorganisation helfen.

Gerüchten, wonach seine Kündigung im Zusammenhang mit den roten Zahlen bei Novell stehe und er auf Wunsch des neuen CEO die Firma verlasse, dementierte Marengi. Seiner Darstellung zufolge hat er von Schmidt jede Unterstützung bekommen und wurde gebeten, seine Entscheidung zu überdenken. Letztlich, so der Manager, habe er seine Arbeit als Interims-Chef getan und verlasse deshalb das Unternehmen.