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Novell positioniert sich als Lösungsanbieter

12.07.2001
Nach Abschluss der Übernahme von Cambridge Technology Partners will sich Novell als Lösungsanbieter neu aufstellen. Und: Der frühere CEO Eric Schmidt wird angeblich neuer Chef von Google.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Novell, einstiger Anbieter von Netzbetriebssystemen, stellt sich neu auf. Nach Abschluss der Übernahme des Beratungsunternehmens Cambridge Technology Partners übernimmt dessen früherer President und CEO (Chief Executive Officer) Jack Messman in gleicher Position das Ruder. Der bisherige Novell-Chef Eric Schmidt wird Vorsitzender des Verwaltungsrats (Chairman of the Board).

Novell bezeichnet sich nun als "Networked Business Solutions Expert" und will seine aktuellen Produkte wie (unter anderem "eDirectory", Caching, Storage, "iFolder", Clustering, Datenreplizierung) mit den Cambridge-Consulting-Diensten zu Gesamtlösungen kombinieren. "Technik wurde früher an Techniker verkauft", erklärte Messman. "Die Zeiten haben sich geändert. Heute treffen der CEO oder der COO und andere Linien-Manager strategische IT-Entscheidungen. Ihnen geht es darum, Probleme zu lösen, nicht um Produkte. Novell muss also Lösungen verkaufen - die Produkte kommen erst danach." Unklar blieb, was im Rahmen der neuen Positionierung mit den Legacy-Produkten wie Netware geschehen soll.

An große Kunden will Novell über seine eigene Vertriebsmannschaft direkt verkaufen. Mittlere und kleine Unternehmen überlässt man VARs (Value Added Resellers) und sonstigen Channel-Partnern. Wo es Sinn macht, will das Unternehmen auch mit Systemintegratoren kooperieren. Vier neue Regional Manager - zumeist aus Cambridge-Reihen rekrutiert - kümmern sich mit erweiterter Kompetenz um Nord- und Südamerika, den asiatisch-pazifischen Raum, die EMEA-Region (Europa, mittlerer Osten und Afrika) sowie Japan. Novell beschäftigt nach eigenen Angaben zurzeit 8200 Mitarbeiter und plant vorerst keine Entlassungen.

Übrigens: Novell-Insidern zufolge wird Eric Schmidt neuer CEO der Internet-Suchmaschine Google. Schmidt wollte das Gerücht nicht offiziell bestätigen, erklärte allerdings vieldeutig: "Google hat diesbezüglich bisher nichts angekündigt."