DÜSSELDORF (CW) - Netzsoftware-Anbieter Novell profitierte im ersten Halbjahr 1991 nach eigenen Angaben von hoher Akzeptanz der neuen Netware-Versionen 3.11 und 2.2: Der Nettoprofit konnte um 94 Prozent auf 68 Millionen Dollar ausgebaut werden, bei einer Umsatzzunahme um 26 Prozent auf knapp 285 Millionen Dollar.

Die Novell GmbH, Düsseldorf, steigerte in ihrem Vertriebsgebiet das Geschäftsvolumen gar um 77 Prozent auf annähernd 55 Millionen Dollar. Die überproportionale Entwicklung des Novell-Umsatzes in Europa insgesamt erklärt GmbH-Geschäftsführer Bernd Buchholz mit der Eröffnung neuer Geschäftsstellen in Italien, der Schweiz und den Benelux-Ländern.

Der internationale Markt mit dem Schwerpunkt Europa hat für das US-Unternehmen nach dessen eigener Darstellung insofern besondere Bedeutung, als hier wegen der Marktöffnung ein enormer Nachholbedarf im Bereich des "Network-Computing" bestehe.

Während des abgelaufenen Geschäfts-Halbjahres von Novell entschloß sich IBM, Netware-unterstützende Produkte zu entwickeln und zu vertreiben. Diese Entscheidung wird, so die Novells Hoffnung, "wesentlich zur Akzeptanz lokaler Netze beitragen". Im gleichen Zeitraum engagierte sich Novell mit einem Anteil im Wert von 15 Millionen Dollar bei den Unix System Laboratories (USL) von AT&T, um, so die Erklärung, die Unterstützung offener Systeme fortzusetzen.

Gleichzeitig mit der Bekanntgabe des Halbjahresergebnisses kündigte Novell an, daß die Netware-DOS-Shell zusammen mit der Version 5.0 von MS-DOS ausgeliefert werden wird. Anwender von Netware unter DOS könnten auf diese Weise die neuen Betriebssystem-Funktionen der Version 5.0 nutzen, ohne daß zusätzliche Kosten für die Client-Software von Novell anfallen. Die Fähigkeit von DOS 5.0 zum dynamischen Task-Wechsel werde von Netware voll unterstützt, heißt es in einer Mitteilung des Netzsoftware-Anbieters.