Neues Provisioning-Produkt Nsure Resources

Novell gewichtet Identity-Management höher

08.11.2002
PROVO (IDG) - Eine Software für E-Provisioning hat Novell mit "Nsure Resources" vorgestellt. Das Produkt automatisiert das Erstellen und Löschen von Accounts. Außerdem kooperiert das Unternehmen mit My SQL.

Bei Nsure Resources, bekannt unter dem Code-Namen "Mercury", handelt es sich um einen neuen Teil der "Nsure"-Plattform für Identitäts-Management. Sie bietet die Möglichkeit, Benutzeridentitäten mit gewissen Eigenschaften und Qualifikationen sowie mit Regeln darüber zu verknüpfen, wer zu welchen Ressourcen im Netz Zugang haben soll und zu welchen nicht.

Zu Nsure gehören neben der E-Provisioning-Komponente auch Directory- und Meta-Directory-Dienste sowie eine Komponente für die Zugangsverwaltung. Letzteres übernimmt das zuvor in diesem Jahr ausgelieferte Produkt "Secure Access". Es besteht im Einzelnen aus dem "Border Manager", "Secure Login", "I-Chain", "E-Directory", "Modular Authentication Service", "Authentication Service" und "Account Management". Im Zuge einer Restrukturierung kündigte Novell vier Initiativen an, von denen Nsure eine ist. Die anderen drei sind "Extend" für Web-basierende Entwicklung von Applikationen, "Nterprise" für plattformübergreifende und "Ngage" für professionelle Dienste.

Laut IDC sollen die mit Identity-Management-Produkten erzeugten Umsätze von derzeit 2,6 auf sechs Milliarden Dollar 2006 steigen, weil es Management-Kosten spart und die Sicherheit steigert. Allerdings kann es mitunter schwierig sein, so ein Paket zu installieren. Um die Implementierung zu unterstützen, hat Novell seine Partnerschaft mit Deloitte & Touche und Pricewaterhouse-Coopers erweitert.

Es gab bereits einige gescheiterte Anläufe

Mit Nsure versucht Novell nicht zum ersten Mal, im Identity-Management-Markt Fuß zu fassen. Vorher hatte es bereits einige gescheiterte Anläufe gegeben, das bekannteste dieser Projekte war "Digital Me". Auf diesem Markt tummeln sich außer Novell Hersteller wie IBM, Microsoft, Sun, Courion, Business Layers, Netegrity, Oblix und RSA Security. "In der Vergangenheit ging es immer wieder um Einzellösungen", sagte Gary Hein, Novells Vice President Product Architecture. "Jetzt haben wir eine umfassende Lösung, die Identitäten schafft, ändert, löscht und verwaltet sowie Ressourcen wie E-Mails, Dateien und Anwendungen kontrolliert." Die Stärke von Novell im Verzeichnisdienstmarkt erleichtere dabei das Verbinden der Einzelteile. "Nur Novell und IBM besitzen vollständige Lösungen für ID-Management, und Novell hat eine ganz gute Suite", wertet John Enck, Analyst bei Gartner. "Das größte Hindernis wird der Name Novell sein."

My SQL künftig im Bundle mit Netware 6

Außer der Stärkung der Suite für Identity-Management führt Novell noch etwas anderes im Schilde: Das Unternehmen will künftig eine kommerzielle Version der Datenbank My SQL zusammen mit Netware 6 und kommenden Netware-Versionen ausliefern. Hierauf hat sich der Hersteller mit dem schwedischen Anbieter My SQL AB geeinigt, dem Entwickler des relationalen Datenbank-Management-Systems. My SQL wird normalerweise unter der Open-Source-Lizenz GPL (Gnu General Public Licence) vertrieben. Durch die Auslieferung einer kommerziellen Version zusammen mit Netware unterliegen Entwickler beim Implementieren und beim Vertrieb von My-SQL-Applikationen für Netware nicht den Open-Source-Bestimmungen der GPL, das heißt, sie müssen den Code nicht offen legen. Netware gehört zu der Produktfamilie Nterprise. Ab Dezember 2002 soll My SQL für Netware-6-Kunden kostenlos erhältlich sein. (sra)