Einsatz in den Bereichen X.2 5 und Netware-Bridges

Novell bringt erweiterte Link-Produkte für Netware

09.02.1990

DÜSSELDORF (pi) - Novells jüngst vorgestellten Netware-Link-Produkte sollen für eine transparente WAN-Kommunikation und einen nahtlosen Verbindungsaufbau im asynchronen und schnellen synchronen Betrieb sowie im X.25-Übertragungsmodus sorgen. Unter die Neuerungen fällt außerdem die "Netware Programmer's Workbench" für Softwareentwickler.

Netware Link/T1 und Netware Link/64 sind für die Hochgeschwindigkeitsübertragung in Weitverkehrsnetzen ausgelegt. Netware Link/T1 erlaubt es, große Datenbestände in kurzer Zeit zu übermitteln; die Transferrate reicht von 9600 Bit bis 2 Megabit pro Sekunde.

Netware Link/64 gewährleistet nach Novell-Angaben einen kostengünstigen Verbindungsaufbau, indem es die Anbindung mehrerer LANs gestattet. Die Übermittlungsgeschwindigkeit liegt hier bei maximal 64 000 Kilobit pro Sekunde.

Verbindung auf Basis des X.25-Protokolls

Netware Link/X.25 verbindet mehrere LANs mit dem Novell Netzwerk auf Basis des X.25-Übertragungsprotokolls. Diese Softwarelösung ist dazu gedacht, den Dateitransfer, Electronic-Mail sowie den Zugriff auf den Host-Rechner zu erleichtern und ein umfassendes Netzwerk-Management zu realisieren.

Ebenfalls vorgesehen ist eine LAN-zu-LAN-Verbindung über das Telefonnetz. Die Software Netware Link/Async soll einen kostengünstigen Datentransfer mit Geschwindigkeiten von 9600 beziehungsweise 2400 Baud zwischen den PC-Netzen realisieren.

Die neue Link-Softwarefamilie ist SFT-kompatibel und arbeitet mit Advanced Netware 2.1x und Netware 386. Netware Link/T1, Netware Link/64 und Netware Link/X.25 sind bereits erhältlich, Netware Link/Async gibt es ab Februar 1990.

Eigenständige Module in der Netware-BS-Architektur

Mit Netware Programmer's Workbench steht Software-Entwicklern in Novell-Netzen unter Netware 386 noch eine Bibliothek mit Werkzeugen zur Verfügung, mit denen man Anwendungsprogramme wie auch Server-Dienstprogramme schreiben kann.

Das Tool erlaubt auch die Entwicklung verteilter Applikationen, ohne daß der Softwarespezialist dabei auf die gewohnte Entwicklungsumgebung verzichten muß. Sämtliche Programme, ob Netzwerkapplikationen oder Dienstprogramme wie Platten- oder Protokolltreiber oder Treiber für Netzwerkkarten, werden nach ihrer

Erstellung als eigenständige Module in die Netware-Betriebssystem-Architektur eingebracht.

Zur Kompilierung von Netzwerkapplikationen stellt Netware Programmer's Workbench einen "Watcom C Netzwerk-Compiler" zur Verfügung, für Server-Dienstprogramme den "C -Netzwerk-Compiler/386". Nach dem Kompiliervorgang sind NLMs (Netzwerk-ladbare Module) Teil von Netware 386. Zusätzlich können weitere Schnittstellen wie Netware RPC (Remote Procedure Call) genutzt werden.

Mehr als 20 Softwarehäuser sollen bereits angekündigt haben, die neue Entwicklungsumgebung für die eigene Softwareerstellung zu nutzen und damit auch Netware 386 sukzessive als Plattform für Server-Anwendungen einzusetzen. +