Novell behauptet sich in der Gewinnzone

23.11.2004
Trotz rückläufiger Netware-Umsätze gelingt ein gutes Ergebnis.

Der lange Zeit angeschlagene Networking- und Softwarespezialist Novell blickt auf ein insgesamt positives Geschäftsjahr 2004 zurück. Das Unternehmen aus Waltham, Massachusetts, setzte insgesamt 1,16 Milliarden Dollar um und konnte sich damit im Vergleich zum Vorjahr um knapp 5,5 Prozent verbessern. Unter dem Strich holte die Company einen Nettogewinn von 57,2 Millionen Dollar oder acht Cent pro Aktie heraus. Im Fiskaljahr 2003 hatte Novell noch einen Verlust von 161,9 Millionen Dollar oder 44 Cent je Anteilschein verbuchen müssen.

Jack Messman, Chairman und CEO von Novell, zeigte sich mit dem Geschäftsverlauf zufrieden und führte die Rückkehr des Unternehmens in die Gewinnzone vor allem auf die florierenden Bereiche Linux und Identity-Management zurück. "Es sind insbesondere die Linux-Lösungen, die es Novell ermöglichen, mehr und mehr neue Kunden mit einer Geschwindigkeit zu erreichen, wie sie das Unternehmen seit vielen Jahren nicht mehr erlebt hat", blickt der Novell-Boss zuversichtlich in die Zukunft.

Großes Interesse am Suse Linux Enterprise Server

Das Linux-Engagement, das Novell mit dem Kauf der beiden Open-Source-Spezialisten Ximian und Suse im vergangenen Jahr eingegangen ist, schlägt sich unterdessen auch im Umsatz nieder. Ebenso wie im dritten Quartal trug das Suse-Linux-Geschäft auch in den letzten drei Monaten des Fiskaljahres mit zwölf Millionen Dollar zu den gesamten Einnahmen bei. Dabei stiegen die Erlöse des "Suse Linux Enterprise Server" (SLES) um 68 Prozent auf sieben Millionen Dollar. Insgesamt konnte Novell im letzten Quartal 21 000 Einheiten des SLES vermarkten.

Der Gesamtumsatz im vierten Quartal betrug 300,6 Millionen Dollar. Damit legte Novell verglichen zum Vorjahresquartal um 4,9 Prozent zu. Den Nettogewinn bezifferte das Unternehmen mit 13,3 Millionen Dollar oder drei Cent pro Aktie. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte der Anbieter noch einen Fehlbetrag von 109 Millionen Dollar oder 29 Cent je Wertpapier ausweisen müssen.

Erfreulich entwickelte sich das Geschäft für Novell im Bereich Service und Wartung. In diesem Segment konnte der Hersteller den Umsatz um 9,1 auf 236 Millionen Dollar hochschrauben. Im Gegensatz dazu sanken die Lizenzeinnahmen durch die Netware-Software im vierten Quartal um acht Prozent und im gesamten Geschäftsjahr sogar um 13 Prozent.

Horst Nebgen, Geschäftsführer der Novell GmbH, reagiert auf den Rückgang bei den Netware-Lizenzen gelassen. Er räumte ein, dass man bei Novell Anfang des Jahres sogar höhere Einbußen erwartet habe. "Der Rückgang um nur acht Prozent im vierten Quartal ist für uns ein klares und positives Signal, dass sich die Kunden jetzt wieder weniger damit beschäftigen, von Netware auf andere Plattformen zu wechseln", sagte Nebgen. Mit dem "Novell Open Enterprise Server", der im Februar 2005 auf den Markt kommen soll, werde das Unternehmen Netware-Anwendern selbst eine attraktive Plattform bieten, die ihnen sowohl Netware- als auch Linux-Dienste aus einer Hand liefern werde. (pg)