Portable Netware findet weitere Freunde

Novell: Allianz mit Sun und Northern Telecom

24.03.1989

BOSTON (lDG) - Novell forciert seine angekündigte Software Portable Netware. Dazu schloß das Unternehmen letzte Woche mit Northern Telecom und Sun Microsystems Verträge ab. Inhalt: Beide Konzerne verpflichten sich, das Netzwerk-Management und die Multivendor-File-Sharing-Kapazität von Portable Netware zu unterstützen.

Northern Telecom sicherte Novell den Support aller Netze zu, die auf Portable Netware basieren. Zu diesem Zweck wird der Telekommunikations-Riese sein Meridian Data Networking System (MDNS) in einer Version auf das neue Netzbetriebssystem von Novell abstimmen. Anwender von Portable Netware haben dadurch Gelegenheit, die Features von MDNS zu nutzen.

Die Realisierung des Netware-Supports teilt sich Northern Telecom laut Tim Sullivan, General Manager der Data Communications System Division, in drei Phasen ein. Für dieses Jahr hat sich das Unternehmen die Lieferung von Routern und Transportprodukten zur Verbindung weit entfernter Netze vorgenommen. Als zweiter Schritt soll dann die Ausweitung der Netzwerk-Management-Kapazität von MDNS auf Portable Netware angestrebt werden um Fehlermeldungen von lokalen Rechnern an den MDNS-Prozessor zu senden. Schließlich ist in der dritten Phase die Portierung von Portable Netware auf den MDNS-Netzprozessor geplant, um ihn als Server für Endgeräte in einem Netz einzusetzen.

Ebenfalls ein mehrstufiges Entwicklungsabkommen hat Novell mit Sun Microsystems vereinbart. Zunächst werden User von Portable Netware Gelegenheit bekommen, sofort mit einer breiten Basis an Unix-Anwendern zu kommunizieren, da das Network-File-System-Protokoll (NFS) von Sun im Unix-Markt zu einem weit verbreiteten De-facto-Standard geworden ist.

Gemeinsam wollen beide Unternehmen Produkte entwickeln, die in einer Multivendor-Umgebung transparentes File-Sharing erlauben und das NFS in einem Portable-Netware-LAN unterstützen. Außerdem versucht Sun einen umfangreichen Directory Service zu konzipieren, der es TOPS-Division-Users erlaubt, mit File- oder Druckservern in einem Portable-Netware zu arbeiten. Schließlich wird sich Sun, so Rich Shapero, Vizepräsident von TOPS, noch mit der Entwicklung von Electronic Mail auf der Basis von X.400 und einem Computing System beschäftigen, das Applikationen aufschlüsselt und für Prozessoren in Sun- und Novell-Netzen lesbar macht.