Novartis: Mitarbeiterentwicklung ist Chefsache

21.11.2002
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
           
           

Wer mit seinem Anschreiben den Personaler überzeugt hat, den erwartet ein 45-minütiges Telefonat, in dem das Technik-Know-how und die Englischkenntnisse abgefragt werden. Wer das übersteht, erhält dann die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Gleich drei Interviews stehen auf der Tagesordnung: mit dem direkten Linienvorgesetzten, einem SAP-Fachmann sowie einem Personaler. Sollte auch dieser Teil positiv laufen, erhält der Bewerber noch am gleichen Tag den Arbeitsvertrag, versichert Neubert.

Das Unternehmen sucht vor allem Informatiker und Bioinformatiker. Dies geschieht in erster Linie auf der eigenen Homepage, parallel in der Hauszeitung und in internationalen Jobbörsen. „Dadurch, dass Novartis in erster Linie als Pharmaunternehmen und nicht als IT-Arbeitgeber bekannt ist, erreichen wir durch das Internet noch nicht so viele Bewerber, wie wir das gerne hätten“, erklärt Bettina Marcinkowski von der Personalabteilung. Besonders gute Erfahrungen habe man mit dem Programm „Fishing for Friends“ gemacht. Über 25 Prozent der neuen Mitarbeiter rekrutiert Novartis auf diesem Weg.

Bei der Besetzung von Positionen, in denen ein ganz spezielles Know-how erforderlich ist, arbeiten die Schweizer nach wie vor mit Personalberatern zusammen. Fakt ist aber, dass auch der Pharmakonzern von der schwierigen Situation für Bewerber auf dem IT-Arbeitsmarkt profitiert. „Immer mehr gut ausgebildete Kandidaten sind auf dem Markt und bewerben sich viel stärker initiativ als noch vor zwei Jahren, als wir vorwiegend über Personalberater rekrutieren mussten“, beobachtet Marcinkowski.

„Am Schulungsbudget wird zuletzt gespart“

In Basel komme noch hinzu, dass aufgrund der Grenznähe zu Frankreich und Deutschland auch diese Interessenten zu erreichen sind und sich dadurch die Quantität der Bewerber erhöht. Der Personalfrau kommt es vor allem auf die Qualifikation der Bewerber sowie gute Zeugnisse und Referenzen an. Die weichen Faktoren beinhalten Internationalität, Mehrsprachigkeit (Geschäftssprache ist Englisch), Flexibilität, Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke. In puncto Personalentwicklung genießt vor allem die Weiterbildung einen hohen Stellenwert. Jeder IT-Mitarbeiter kommt in den Genuss von zwei bis drei Wochen Training pro Jahr.