Notebooks: Gute Technik reicht nicht

17.10.2006
Von 
Petra Adamik ist freie Journalistin in München.

Der Tragbare für den Schreibtisch

Nach übereinstimmenden Angaben verschiedener Notebook-Hersteller ist in zahlreichen Unternehmen auch der Desktop-Austausch im vollen Gange. Bei Fujitsu-Siemens Computers (FSC) beispielsweise liegt der Anteil der von Geschäftskunden georderten mobilen Rechner heute schon bei gut einem Drittel aller verkauften Geräte. Spätestens bis zum Ende des Jahrzehnts werden die mobilen Rechner dann das Gros der verkauften Maschinen ausmachen, so ein Firmensprecher. Aufgrund der günstigeren Beschaffungspreise und der spezifischen Anwendungsfelder werden aber in einigen Branchen und Abnehmerkreisen, beispielsweise im Bereich der öffentlichen Hand, Desktops noch über Jahre hinweg weiterhin die Hauptrolle spielen. Bei Großkunden aus der Industrie dagegen wendet sich das Blatt gerade. Lag das Verhältnis hier noch vor drei Jahren bei eins zu zehn, macht heute der Notebook-Anteil bereits nahezu 50 Prozent aus.

Wer kauft welche Notebooks?

"Im Gegensatz zu Frankreich, England oder Italien steht beim deutschen Einkäufer der Preis für die Neuanschaffung von Standard-Notebooks auf der Prioritätenliste weit oben", berichtet Ulrike Jacobi, Vertriebsbeauftrage bei Fujitsu-Siemens Computers, aus ihrer täglichen Erfahrung. Ausnahmen gibt es nur in speziellen Segmenten oder Branchen, die individuelle Anforderungen stellen.

Keine Rolle spielen im Preiskampf dagegen extrem kleine und flache Notebooks, die sich durch besonderes Design auszeichnen. In den Vorstands- und Chefetagen ist ein schönes Notebook nach wie vor ein Statussymbol. Hier zählt das Aussehen des Rechners ebenso viel wie sein Inhalt oder seine Rechenleistung. Wenn ein solches Modell besonders edel wirkt, fällt der Preis nicht mehr so ins Gewicht, bestätigen Vertriebsmitarbeiter verschiedener Notebook-Hersteller hinter vorgehaltener Hand. Allerdings orderten auch Großkunden diese hochwertigen "Vorstands-Notebooks" in der Regel nur in kleinen Stückzahlen.

Anschlüsse und Schnittstellen

Wo das Notebook dagegen als selbstverständliches Arbeitsinstrument benötigt wird, spielen neben dem Preis die Ausstattung sowie das eventuell notwendige Rahmenpaket eine entscheidende Rolle. Dazu gehört auch die Möglichkeit, die Dienste der Mobilfunkbetreiber und Service-Provider problemlos zu nutzen. WLAN-Schnittstellen sind seit Jahren eine Selbstverständlichkeit. Hinzu kommt jetzt verstärkt die Nachfrage nach UMTS-Anschlüssen, da dieser Service mittlerweile flächendeckend und zu bezahlbaren Preisen verfügbar ist und professionell genutzt werden kann. Kunden wünschen sich ein Embedded-UMTS, das unabhängig von einem speziellen Provider ist. Sie wollen frei entscheiden können, mit welchem Anbieter sie im Bereich der mobilen Dienste zusammenarbeiten. Die Auswahl kann dabei von den Gebühren für die Services, aber auch von der flächendeckenden Netzpräsenz abhängen.

Bei Verhandlungen über einen Unternehmensvertrag lassen immer mehr Mobilfunkanbieter über ein Bundle aus einem professionellen Notebook und entsprechenden Mobilfunk-Accouts mit sich reden. Solche gesponserten Mobilpakete beeinflussen in vielen Bereichen bereits das Kaufverhalten. Allerdings muss auch hier die Ausstattung stimmen und den Bedürfnissen der Anwender entsprechen.