Notebook-Verkäufe wachsen in Deutschland stark

12.02.2008
Die Marktforschungsunternehmen IDC und Gartner verzeichnen für das vierte Quartal 2007 in Deutschland starke Zuwächse bei Notebooks. Desktop-Rechner verkauften sich indes wieder schlechter.

Deutschlands PC-Spitzenreiter Fujitsu-Siemens Computers (FSC) verlor wieder Marktanteile, bleibt aber noch an Position eins. Hewlett-Packard (HP) legte hingegen kräftig zu und stabilisierte seinen zweiten Platz vor Acer, Dell und Medion.

Insgesamt legte der deutsche PC-Markt laut IDC im Vergleich zum vierten Quartal 2006 stückzahlenmäßig um sieben Prozent zu. Allerdings fielen die Verkäufe gegenüber dem dritten Quartal 2007, das vergleichsweise sehr gut gelaufen ist. Hierzulande wurden im abschließenden Vierteljahr 2007 3,2 Millionen PCs verkauft.

Die Desktop-Verkäufe gingen um 3,2 Prozent auf 1,3 Millionen Stück zurück. Gleichzeitig wuchs die Zahl der veräußerten Notebooks um 16,4 Prozent auf 1,78 Millionen Einheiten. Am stärksten stiegen die Verkäufe tragbarer PCs im kommerziellen Umfeld. Hier legten die Mobilrechner um 25,7 Prozent zu.

Notebooks verkaufen sich gegenüber Tisch-PCs im Consumer-Umfeld bereits seit einem Jahr wesentlich besser. Im vierten Quartal 2007 zogen die Mobilrechner nun auch im Small and Medium Business (SMB), also bei kleinen und mittelgroßen Firmen, stückzahlenmäßig an den Desktops vorbei. Lediglich in Großunternehmen macht IDC beim Vergleich der Verkaufszahlen noch einen deutlichen Vorsprung der immobilen Systeme aus. Im letzten Quartal des abgelaufenen Jahrs wurden etwas mehr als 300.000 Desktops und rund 215.000 Notebooks an Konzerne vertrieben.

FSC liegt – noch – vorn

Bei den Anbietern hat sich unter den fünf erfolgreichsten Herstellern wenig verändert. Nach wie vor belegt FSC in Deutschland Platz eins mit knapp 600.000 verkauften PCs. IDC summiert bei dieser Angabe sämtliche Formfaktoren (Notebooks, Desktops) zu einem Wert. Allerdings haben sich die Auslieferungszahlen des bajuwarisch-japanischen Unternehmens um 1,1 Prozent reduziert. Dabei verzeichnete FSC im SMB-Umfeld "robuste Zuwächse", wie IDC-Analyst Thomas Meyer sagte. Er führt diesen Erfolg auf die neuen "Esprimo"- und "Lifebook"-Modelle zurück.

HP hingegen konnte seine Position als zweitstärkster PC-Anbieter weiter ausbauen und steigerte seine PC-Verkäufe in Deutschland um 21,6 Prozent. Insbesondere der Verkauf von Desktops an Konzerne habe hierzu beigetragen. Zudem habe sich der Absatz von Consumer-Notebooks "herausragend" entwickelt, sagt Meyer.

Acer ist die Nummer drei am deutschen PC-Markt. Die Taiwaner mussten allerdings bei Desktops einen Verkaufsrückgang um 9,7 Prozent hinnehmen. Wieder einmal polierten die Verkäufe von Notebooks die Bilanz auf. Im Segment der Consumer ist Acer hierzulande die Nummer eins.

Auf den Plätzen vier und fünf folgen Dell und Medion.

Gartner sieht es ähnlich

Die Unternehmensberater und Marktforscher von Gartner sehen die Entwicklung des PC-Markts in Deutschland im vierten Quartal 2007 ähnlich wie IDC. Nach Gartner wurden in Deutschland im vierten Quartal 2007 insgesamt 3,4 Millionen PCs verkauft. Dies entspricht einem Wachstum von 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Getrieben wurde das Geschäft durch eine starke Nachfrage für mobile Geräte, die 57 Prozent des gesamten Absatzes im vierten Quartal ausmachten. Dies entspricht einer Steigerung von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im Gesamtjahr 2007 stiegen die Verkäufe um 10,2 Prozent gegenüber dem Jahr 2006.

PC-Markt Deutschland 4.Quartal 2007 (Gartner)

Hersteller

Marktanteil in Prozent

FSC

15,7

HP

12,5

Acer

10,7

Medion

8,2

Dell

8,2

Andere

44,7

Insgesamt

100,0

Fujitsu Siemens liegt in Deutschland weiterhin mit 15,7 Prozent Marktanteil an erster Stelle, verlor jedoch als einziger Anbieter unter den Top 5 Marktanteile. HP holt mit einer Wachstumsrate von 22,7 Prozent im vierten Quartal stark auf und liegt mit einem Marktanteil von 12,5 Prozent an zweiter Stelle, gefolgt von Acer mit 10,7 Prozent Marktanteil. Bei Gartner tauschen gegenüber IDC Dell und Medion die Plätze vier und fünf. Bei gleichem Marktanteil (siehe Tabelle) hat Medion im vierten Quartal 2007 laut Gartner 281.000 PCs (Desktops und Notebooks) verkauft, Dell dagegen 280.000. (jm)