Erste-Hilfe

Notebook-Probleme selbst lösen

07.03.2013
Von Stefan Schasche

WLAN funktioniert nicht mehr

Problem 7: Streifen auf dem Display
Vertikale Streifen auf einem Notebook-Display gehören zu den häufigsten Defekten. Sie können dauerhaft auftreten oder nur gelegentlich – meist dann, wenn die Grafikkarte stark beansprucht wird. Dadurch deutet sich fast immer ein Grafikkartendefekt an.

Selbst wenn die Streifen auf dem Display beim nächsten Systemstart verschwunden sein sollten: Sie kommen mit Sicherheit wieder, denn hier ist die Grafikkarte defekt.
Selbst wenn die Streifen auf dem Display beim nächsten Systemstart verschwunden sein sollten: Sie kommen mit Sicherheit wieder, denn hier ist die Grafikkarte defekt.

Die Lösung: Versuchen Sie es mit dem Anschluss eines externen Monitors, wie in Punkt 1 und 6 beschrieben. Vermutlich wird auch dieser die vertikalen Streifen zeigen und damit den Verdacht bestätigen, dass die Grafikkarte defekt ist. Sie können es mit einer Reinigung des Grafikkarten-Lüfters probieren, doch kann das den Tod der Grafikkarte nur hinausschieben, nicht verhindern. In vielen Fällen treten die Streifen nicht dauerhaft, aber wiederholt auf. Die Abstände werden kürzer, bis die Streifen nicht mehr weggehen. Dann hilft nur noch eine Reparatur: Je nach Notebook muss der Grafikchip oder das komplette Mainboard ausgetauscht werden.

Problem 8: Die Festplatte macht seltsame Geräusche
Wenn in Ihrem Notebook keine SSD arbeitet, hören Sie, wie die Festplatte arbeitet. Ernst wird die Sache, wenn aus dem gleichmäßigen Summen ein deutliches Klackern wird.

Die Lösung: Fast immer deutet sich dadurch ein bevorstehender Festplattendefekt an. Deshalb sollten Sie als Erstes alle wichtigen Daten auf ein externes Laufwerk speichern. Anschließend installieren Sie das Tool Crystaldiskinfo. Es greift auf die S.M.A.R.T.-Funktion der Festplatte zu und signalisiert, ob sich ein Defekt anbahnt. Allerdings können Festplatten auch ohne Vorwarnung sterben. Nehmen Sie daher ungewöhnliche Geräusche immer ernst, und wechseln Sie die betroffene Platte aus. Wegwerfen müssen Sie sie nicht: Kaufen Sie ein externes Festplattengehäuse, und verwenden Sie die Platte als Zusatzspeicher für weniger wichtige Daten.

Problem 9: Das Notebook piepst hochfrequent
Viele Notebooks oder deren Netzteile neigen zu hochfrequentem Piepen. Die Hersteller akzeptierten ein Piepen meist nicht als Defekt. Doch das nervende Geräusch lässt sich zumindest eindämmen.

Die Lösung: Das Piepen kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Sehen Sie zunächst im Internet nach, ob der Notebook-Hersteller ein neues BIOS anbietet, das den Fehler behebt. Ist das nicht der Fall, deaktivieren Sie über „Systemsteuerung ➞ Sound“ das integrierte Mikrofon und verwenden ein externes. Bleibt das erfolglos oder kommt das Piepen aus dem Bereich des CPU- oder Grafikkartenlüfters, ist dieser verschmutzt und läuft daher schneller als normal. Säubern Sie ihn wie in Punkt 3 beschrieben per Staubsauger oder mit einem Wattestäbchen. Danach stellen Sie sicher, dass in den erweiterten Energie-Einstellungen von Windows 7 die „Einstellung für selektives USB-Energiesparen“ aktiviert ist. Deaktivieren Sie wenn möglich im BIOS die Option „C4 state“. Bei vielen Geräten hilft es, im BIOS das „CPU Power Management“ zu deaktivieren.

Problem 10: Das WLAN funktioniert nicht mehr
Wenn Sie nicht mehr ins Internet kommen, kann das am WLAN-Router liegen. Oder am WLAN-Modul Ihres Notebooks.

Verschlechtert sich der WLAN-Empfang oder bricht er ab, könnte sich ein Antennenstecker vom WLAN-Modul gelöst haben.
Verschlechtert sich der WLAN-Empfang oder bricht er ab, könnte sich ein Antennenstecker vom WLAN-Modul gelöst haben.

Die Lösung: Meldet der Geräte-Manager im Bereich „Netzwerkadapter“ kein WLAN-Modul oder wird der Empfang schlecht, ist das Modul defekt oder aus dem Steckplatz gerutscht. Öffnen Sie das Gehäuse, und sehen Sie nach, ob die WLAN-Karte fest im Steckplatz sitzt oder sich ein oder mehrere Antennenstecker gelöst haben. Ist alles in Ordnung, bauen Sie das WLAN-Modul trotzdem aus und starten das Notebook neu. Danach schalten Sie das Gerät wieder aus, bauen das Modul ein und starten das Notebook neu. Wird es jetzt von Windows nicht neu installiert, ist das Modul wahrscheinlich defekt und Sie müssen es austauschen.

Im Schadensfall So tauschen Sie Ihr Notebook um

Erster Ansprechpartner für den Käufer ist im Reparaturfall der Händler, nicht der Hersteller. Innerhalb der Garantiezeit hat der Käufer laut §439 BGB die Wahl zwischen einer Reparatur seines Notebooks oder einem Neugerät. Lehnt der Händler einen Umtausch ab und schlägt stattdessen vor, dass Sie das Gerät zur Reparatur direkt an den Hersteller senden, lehnen Sie ab und bestehen Sie auf einer Ersatzlieferung. Wird das Gerät nicht mehr im Handel angeboten, muss sich der Kunde allerdings mit einer Reparatur zufrieden geben, weil die gewünschte Art der Nacherfüllung (Umtausch) unmöglich ist.

Um Ihre Forderungen geltend zu machen, verwenden Sie am besten einen Musterbrief der Verbraucherzentrale, den Sie unter dieser Internetadresse herunterladen können.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.