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Nortel befürchtet weiteren Umsatzeinbruch

26.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der kanadische Netzwerkausrüster Nortel Networks senkt erneut seine Umsatzprognose für das ausklingende dritte Quartal: Wegen der anhaltenden Investitionsflaute der US-Carrier und den unerwartet schwachen Ausgaben für drahtlose Netze in Asien befürchtet das Unternehmen nun einen Rückgang der Einnahmen um rund 15 Prozent gegenüber den 2,77 Milliarden Dollar im vorangegangenen zweiten Quartal. Gleichzeitig warnten die Kanadier vor einem "geringfügig" höherem Pro-forma-Verlust. Ende August war Nortel noch von einem sequenziellen Umsatzminus von bis zu zehn Prozent ausgegangen. Der TK-Ausrüster hatte damals jedoch in Aussicht gestellt, sich gegenüber dem Pro-forma-Verlust von 323 Millionen Dollar oder neun Cent pro Aktie verbessern zu können (Computerwoche online berichtete).

Trotz der anhaltend schwierigen Marktsituation arbeite Nortel unverändert daran, bis Mitte nächsten Jahres den Break-even zu schaffen, erklärte CEO Frank Dunn. Dunn zufolge mache das Unternehmen gute Fortschritte bei den Restrukturierungsmaßnahmen. Zudem seien Gespräche mit Banken über die Nutzung von bestehenden aber noch nicht in Anspruch genommen Kreditlinien geplant.

Nortel kündigte außerdem einen umgekehrten Aktiensplit an. Mit die Zusammenlegung von mehreren Aktien zu einem neuen Anteilsschein, will das Unternehmen seinen Aktienkurs erhöhen und somit ein Delisting vom New York Stock Exchange (NYSE) vermeiden. Dem Reglement zufolge werden Papiere vom Kurszettel genommen, wenn ihr Wert mehr als 30 Handelstagen in Folge nach Börsenschluss unter der Mindestgrenze von einem Dollar liegt. Derzeit notiert die Nortel-Aktie bei rund 64 Cent. Die Aktionäre sollen auf der kommenden Hauptversammlung über den Vorschlag abstimmen. (mb)