Nolte läßt Web-Seiten indizieren

11.10.1996

MÜNCHEN (CW) - Die Bundesfamilienministerin Claudia Nolte hat erstmals Internet-Seiten mit rechtsextremen Inhalten als jugendgefährdend indizieren lassen. Nach Berichten der "Süddeutschen Zeitung" hat die Bundesprüfstelle auf Antrag von Frau Nolte mehrere über das World Wide Web verbreitete Dokumente des kanadischen Neonazis Ernst Zündel auf den Index gesetzt.

Internet-Anbieter in Deutschland müssen dieses Verbot beachten. Um sicherzustellen, daß jugendgefährdende Angebote nur von Erwachsenen abgerufen werden können, hält die CDU-Politikerin eine funktionierende freiwillige Selbstkontrolle der Service-Provider für notwendig. Ob und wie eine solche Überwachung zu realisieren sei, führte Deutschlands jüngste Ministerin nicht aus. Dennoch hält sie die Indizierung für ein wichtiges politisches Signal.