Nolte Küchen spart Zeit mit RFID

20.07.2006
Im Rahmen der neuen Materialflusssteuerung hat der Einbauküchenhersteller alle Paletten mit Transpondern ausgestattet.

Die Nolte Küchen GmbH und Co. KG hat in ihrem Werk in Löhne das Lagerverwaltungssystem "LFS 400" von Erhardt & Partner um eine zentrale Materialflusssteuerung erweitert. Der Hersteller von Einbauküchen entschied sich für die Software "Matcontrol" von der Sysmat GmbH. Die modulare, frei konfigurierbare Lösung kontrolliert neben einem Hochregallager mit sieben Gassen und zwei Regalbediengeräten auch je zwei Fördertechniksteuerungen und RFID-Lesegeräte (Radio Frequency Identification). Zudem lässt sich künftig weitere Lagertechnik an das neue System anbinden.

Projektsteckbrief

Projektart: Erweiterung des Lagerverwaltungssystems um eine zentrale Materialflusssteuerung und RFID.

Branche: Küchenhersteller.

Zeitrahmen: Die Implementierung der neuen Hard- und Software dauerte drei Wochen.

Produkte: Lagerverwaltungssystem "LFS 400" von Erhardt & Partner, Materialflusssteuerung "Matcontrol" von Sysmat.

Barcode kam nicht in Frage

Warum die Wahl auf Sysmat fiel, erläutert Dirk Rottenberger, Abteilungsleiter Prozessdatenverarbeitung bei Nolte Küchen: "Wir haben uns keine Mitbewerber angesehen, da unser Lagerverwaltungssystemlieferant Erhardt & Partner bereits eng mit Sysmat zusammenarbeitet." Der Küchenexperte wünschte sich vor allem eine flexiblere, wegeoptimierte Steuerung seiner beiden kurvengängigen Regalbediengeräte in Löhne.

Im Rahmen der Neuorganisation stattete Nolte Küchen auch gleich alle Paletten mit Transpondern aus. So lässt sich die RFID-Technik für die Erfassung und Verwaltung der Bestände nutzen. Damit verringert sich zum einen die Anzahl der für ein Barcode-System notwendigen Lesegeräte, die teuer in der Anschaffung und Wartung sind. Zum anderen nahm auch der Zeitbedarf für die Materialerfassung ab.

Der Transponder in der Mitte der Palette wird von einem einzelnen, in der Fördertechnik installierten Lesegerät ausgelesen. In Löhne gibt es drei parallele LKW-Kettenbahnen mit insgesamt 33 Stapeln. "Ein Barcode-System kam für uns aus mechanischen Gründen nicht in Frage", erläutert Rottenberger. Denn zwischen den Paletten sind nur etwa zehn Zentimeter Platz - zu wenig für Barcode-Lesegeräte. Daher hätten die LKWs hintereinander an den Lesegeräten vorbeigeführt werden müssen, statt wie jetzt in drei parallelen Bahnen. "Und das hätte die dreifache Ladezeit erfordert", so der IT-Manager weiter.

Insgesamt brauchte Nolte Küchen für die komplette Hardware- und Softwareumstellung rund drei Wochen. Rainer Schulz, Geschäftsführer der Sysmat GmbH, erläutert: "Wir haben das Projekt während der Betriebsferien abgewickelt. Die reine Softwareaufrüstung dauerte dabei nur etwa drei Tage." (ka)