iPhone verletzt angeblich zehn Patente

Nokia zerrt Apple vor den Kadi

23.10.2009
Apple soll mit seinem iPhone zehn von Nokia angemeldete Patente verletzen, die fundamental für den Betrieb von GSM, UMTS und WLAN in Mobiltelefonen sind.
Der Hersteller aus Espoo, Finnland, hat allein in den vergangenen zwei Jahrzehnten über 40 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung der drahtlosen Kommunikation gesteckt.
Der Hersteller aus Espoo, Finnland, hat allein in den vergangenen zwei Jahrzehnten über 40 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung der drahtlosen Kommunikation gesteckt.

Im Detail soll Apple widerrechtlich verschiedene Standards von Nokia für die drahtlose Datenkommunikation sowie für die Kodierung von Sprache und Verschlüsselungsverfahren nutzen. Die Klage liegt dem Federal District Court im US-Bundesstaat Delaware vor. Sie betrifft alle iPhone-Modelle, die seit der Einführung im Sommer 2007 verkauft wurden. Nokia hat eine der größten Patentsammlungen im Mobilfunkbereich weltweit. Alleine in den letzten zwei Jahrzehnten hat das Unternehmen über 40 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung der drahtlosen Kommunikation gesteckt. Ein großer Teil dieser Entwicklungen wurde zum Standard in der Telekom-Branche und wird an rund 40 Unternehmen lizensiert, darunter nahezu alle wichtigen Handy-Anbieter.

Nach Angaben von "CNN"-Autor Philip Elmer DeWitt ist Nokia seit über einem Jahr in Verhandlungen mit Apple. Es gehe um Kosten von ein bis zwei Prozent der Herstellungskosten eines iPhones, im schlimmsten Fall rund zwölf Dollar pro Gerät. Apple habe sich bisher geweigert, die Bedingungen zur Nutzung von Nokias geistigem Eigentum anzuerkennen, so Ilka Rahnasto, bei Nokia zuständiger Manager für geistiges Eigentum. "Apple versucht, eine Freifahrt auf dem Rücken von Nokias Innovationen zu machen."

Nach Meinung der Tageszeitung "The Guardian" wird das Gericht seine Entscheidung frühestens Ende 2011 fällen. Bis dahin darf Apple weiterhin das iPhone produzieren. Einen Engpass bei dem Kult-Handy wird es wohl in naher Zukunft kaum geben.

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