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Nokia und Arbeitnehmervertreter einigen sich auf Eckpunkte

Nokia-Werksschließung: Sozialplan über 200 Millionen Euro

08.04.2008
Im Streit um die Schließung des Bochumer Nokia- Werks haben sich Vertreter von Unternehmen und Arbeitnehmer auf die Eckpunkte eines Sozialplans geeinigt.

Der Plan hat ein Volumen von 200 Millionen Euro. Das Werk mit 2300 Beschäftigten wird zum 30. Juni offiziell geschlossen, teilten beide Seiten am Dienstag in Düsseldorf mit.

Vertreter von Nokia und von der IG Metall zeigten sich mit dem Ergebnis der Verhandlungen zufrieden. "Die Kuh ist vom Eis", sagte die IG Metall-Bevollmächtigte von Bochum, Ulrike Kleinebrahm, vor rund 250 Beschäftigten, die sich vor der Düsseldorfer Deutschlandzentrale des finnischen Handy-Konzerns versammelt hatten. Nokia-Arbeitsdirektor Klaus Goll zeigte sich überzeugt, ein vernünftiges Ergebnis gefunden zu haben.

Zum Durchbruch bei den Verhandlungen um einen Interessenausgleich und einen Sozialplan war es in der sechsten Verhandlungsrunde gekommen. Zuvor hatte das Nokia-Angebot für den Sozialplan noch bei einem Volumen von 70 Millionen Euro gelegen.

Nach der Schließung des Bochumer Werks richtet das Unternehmen für die betroffenen Mitarbeiter eine Beschäftigungsgesellschaft ein. Die Laufzeit dieser Gesellschaft betrage ein Jahr, wie das Unternehmen am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Ferner sei eine Einigung über den Verkauf zweier Betriebseinheiten erzielt worden, wodurch etwa 300 Mitarbeiter weiter beschäftigt werden könnten. Bei diesen Einheiten handele es sich um das Line Fit Automotive Business (ab Werk integrierte Lösungen für die Fahrzeugindustrie) sowie einen Teil der Software-Entwicklung.

Der finnische Handy-Weltmarktführer hatte im Januar angekündigt, die Fertigung aus Bochum ins rumänische Cluj zu verlagern, und damit bei Beschäftigten und in der Politik heftigen Protest und eine Diskussion um Subventionen ausgelöst. (dpa/tc)