Ab 2014

Nokia überweist mehr für Windows Phone als Microsoft

11.03.2013
Nokia wird am Ende des Windows-Phone-Abkommens mit Microsoft etwa eine halbe Milliarde Euro mehr an Lizenzentgelten zahlen, als das Unternehmen als Subvention vom Plattform-Betreiber erhält. Das erklärt Nokia in einer Pflichtmeldung für die US-Börsenaufsicht SEC.
Stephen Elop und Steve Ballmer
Stephen Elop und Steve Ballmer
Foto: Nokia

Seit 2011 haben Nokia und Microsoft eine Partnerschaft im Bereich Mobiltelefone. Nokia erhält seitdem finanzielle Unterstützung von Microsoft in Höhe von etwa 190 Millionen Euro pro Quartal, zahlt aber andererseits auch Lizenzgebühren für Windows Phone. Bis zum letzten Quartal 2012 überstiegen die von Microsoft gezahlten Summen noch die Lizenzgebühren - eine Geschäft also, von dem Nokia bislang finanziell profitiert hat. Auch 2013 wird der finnische Handy-Hersteller nach eigenen Angaben auf einem sogenannten 20F-Formular einer Pflichtmeldung für die US-Börsenaufsicht SEC mit einem Überschuss aus dem Deal herausgehen, im Jahr darauf werde sich dieses Verhältnis aber umkehren.

Am Ende der Laufzeit der Vereinbarung wird Nokia den Angaben zufolge 500 Millionen Euro mehr an Microsoft überwiesen haben, als es vom Plattform-Betreiber erhalten haben wird. Wann die Vereinbarung zwischen den beiden Unternehmen ausläuft, ist nicht bekannt.

In dem Nokia-Bericht findet sich auch ein Abschnitt über Risiken und Unsicherheiten, die die Konkurrenzfähigkeit von Nokia auf dem Smartphone-Markt zum Teil deutlich beeinflussen können. Ein Strategiewechsel von Nokia oder von Microsoft könnte erheblichen Einfluss sowohl auf die Konkurrenzfähigkeit als auch auf die Profitabilität von Nokia und auf die Marktanteile des Smartphone-Herstellers mit Sitz im finnischen Espoo haben, heißt es.

Nokia sieht sich beispielsweise abhängig von der Marketingstrategie Microsofts und müsse auch befürchten, dass Microsoft einen anderen Smartphone-Hersteller als wichtigsten Partner auserkürt. Nokia spricht auch erstmals öffentlich von der Möglichkeit, dass Microsoft zum Konkurrenten auf dem Smartphone-Markt werden könnte. Der Hersteller schließt nicht mehr aus, dass die Redmonder in der Zukunft ihre Strategie wechseln und analog zum Tablet-Bereich auch ein eigenes Surface-Smartphone bauen. Die Finnen betonen daher die Bedeutung von eigenen patentierbaren Lösungen für den eigenen Erfolg im Smartphone-Geschäft.

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