"Wenn es um Handys geht, bleiben wir bei unserem alten Geschäftsmodell - und das heißt: Wir werden für unsere Geräte bezahlt. Aber wenn wir neue Dienste bereitstellen, ist eine Umsatzbeteiligung durchaus möglich", sagte Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Unter den Mobilfunk-Anbietern war bereits befürchtet worden, dass die großen Handy-Hersteller, allen voran Nokia mit dem Marktanteil von fast 40 Prozent, solche Forderungen erheben könnten. Apple hat eine Beteiligung an den Datenumsätzen mit seinem Multimedia-Handy iPhone durchgesetzt. Branchenkreisen zufolge sollen es 30 Prozent sein, offizielle Angaben gibt es nicht.
Nokia versucht verstärkt, sich auch als Dienste-Anbieter zu etablieren. So kündigte der finnische Konzern vor einigen Tagen das Programm "Comes with music" an, bei dem auf bestimmte Handy-Modelle ein Jahr lang Songs aus dem Katalog von Universal Music heruntergeladen werden können. Außerdem baut Nokia die Multimedia-Plattform "Ovi" auf, über die unter anderem Musik und Spiele verkauft werden sollen. Auch Navteq, der größte Anbieter digitaler Karten, wie sie zum Beispiel in Navigationsgeräten gebraucht werden, wurde von Nokia übernommen.
Kallasvuo kündigte in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" an, künftig weitere Internet-Firmen zu kaufen: "Wir interessieren uns für Internet-Gemeinschaften, Navigation und Unterhaltung aller Art. Diese Felder werden wir uns ansehen und zuschlagen, wenn wir die Gelegenheit bekommen." (dpa/tc)