Anspruch und Wirklichkeit

Nokia-Smartphones sind überqualifiziert und unterfordert

25.10.2010
Zwischen dem Ansehen der Smartphones von Nokia und ihrem Verkaufserfolg klafft eine große Lücke. Die Analysten von asymco haben die Gründe dafür untersucht.

Wer das Wort Smartphones hört, denkt zuerst an das iPhone von Apple oder das Android-Betriebssystem von Google. Dass auch Nokia Smartphones herstellt und hier sogar weltweiter Marktführer ist, weiß kaum jemand. Dennoch kann der finnische Hersteller nach Zahlen des Unternehmens asymco kontinuierlich Zuwachsraten in dem Segment vorweisen.

Das Missverhältniss von Ansehen und Absatz erklärt asymco vor allem durch den stark gefallenen Verkaufspreis der Smartphones von Nokia. Das werde von manchen Experten als Zeichen der Schwäche gesehen. Es ist aber Teil der Unternehmensstrategie, Smartphones in allen Preissegmenten anzubieten. Nokia verkauft nach Wissen von asymco fast die Hälfte seiner Symbian-Telefone über Händler statt über Netzbetreiber. Der Kunde bekommt sie also meist ohne Subventionen. In diesem Markt zählt der Preis.

Ein weiteres Problem ist nach Meinung der Analysten, dass die meisten Käufer ihr Nokia-Modell gar nicht als Smartphone nutzen. Ein Großteil davon werde ohne Datenoption verkauft, die aber wichtig für das Smartphone-Erlebnis sei. Viele der über 100 Millionen jährlich verkauften Nokia-Geräte werden im Alltag nur als Feature-Phones genutzt. "Sie sind überqualifiziert und wenig genutzt", fasst asymco das Problem zusammen. Die Statistiken zeigen, dass die Plattform deshalb bei App-Downloads, Browser-Nutzung und Werbeaufrufen der Konkurrenz deutlich hinterher hinkt.

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