Neue Kunden und Märkte

Nokia Siemens übernimmt Teile von Motorola

20.07.2010

Betriebskosten senken

NSN versucht sich seit einiger Zeit gesund zu schrumpfen. Um jährlich rund eine halbe Milliarde Euro will der Ausrüster die Betriebskosten bis 2011 drücken. Mindestens noch einmal soviel soll durch den günstigeren Einkauf von Material und Leistungen gespart werden. Außerdem sollen sieben bis neun Prozent der weltweit mehr als 60.000 Mitarbeiter entlassen werden. "Die Investitionen jetzt in die Teile von Motorola sind als Investitionen in die Zukunft und in die Märkte zu sehen. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun", betonte Novak.

Auch Motorola steckt mitten in einem Umbau. Der US-Konzern will seine verlustreiche Handyproduktion bis zum ersten Quartal 2011 von den gewinnbringenden Firmenkunden-Aktivitäten abspalten, wozu die Netzwerktechnik gehört. Am Ende soll es zwei eigenständige Unternehmen geben. In einem ersten Schritt wird das Geschäft mit Handys und Empfangsgeräten fürs Kabelfernsehen aus dem Konzern herausgelöst. Das verbliebene Geschäft mit Firmenkunden benennt sich in Motorola Solutions um. Die Angebotspalette umfasst hier neben der Handy-Netztechnik auch Barcode-Scanner, Funketiketten-Lesegeräte, Rundfunktechnik und Sicherheitssysteme. Über einen möglichen Verkauf des Netzwerkbereichs wurde schon seit längerem spekuliert.

NSN tauchte als potenzieller Käufer für Teile des Mobilfunknetzgeschäfts erst vor kurzem in Medienberichten auf. Der Rest des Netzwerkgeschäfts, dazu gehört unter anderem das Mehrwert-Mobilfunknetz Iden und diverse Mobilfunkpatente, bleibt bei Motorola. Weitere Verkäufe seien auch nicht geplant, sagte Motorola-Co-Chef Greg Brown. (dpa/ajf)