Nokia Siemens Networks: Forscher verdoppeln Geschwindigkeit von Handys

03.05.2007
Forscher von Nokia Siemens Networks konnten im Labortest mit einer speziellen MIMO-Variante die Uplink-Rate von Mobiltelefonen auf 108 Mbit/s verdoppeln. Die Forscher sehen dies als einen entscheidenden Schritt auf dem Web zu 4G-Mobilfunknetzen.

Nokia Siemens Networks hat kürzlich in einem Labortest gezeigt, wie man das Virtual-MIMO-Verfahren im Uplink in LTE-Netzen (Long Term Evolution) – auch als 4G-Netze bekannt - besser anwenden kann. Über Space Division Multiple Access (SDMA) kommunizieren zwei herkömmliche Mobilfunk-Endgeräte, von denen jedes jeweils nur eine physikalische Sendantenne besitzt, gleichzeitig mit einer Basisstation auf demselben Funkkanal. Auf diese Weise wurde eine aggregierte Übertragungsrate von 108 Mbit/s im Uplink erreicht, anstelle der sonst üblichen 54 Mbit/s.

Von der neuen Technik versprechen sich die Forscher unter anderem eine Reduktion der Herstellungskosten. Zudem sollen die Geräte trotz datenintensiver Applikationen mit einem akzeptablen Stromverbrauch aufwarten, da mit Virtual MIMO ein Endgerät nur einen Leistungsverstärker benötigt. Gleichzeitig lässt sich mit dem Verfahren die Kapazität im Netz steigern und das Frequenzspektrum effizienter nutzen, was Virtual MIMO für die Netzbetreiber interessant macht.

Der Trick bei Virtual MIMO - oder auch SDMA genannt - ist, dass zwei Mobilfunk-Endgeräte miteinander kooperieren und so ein virtuelles MIMO-System bilden, bei dem die Antennenelemente über die beiden Geräte verteilt sind. Unter Anwendung von räumlichem Multiplexing lassen sich die beiden Endgeräte über dasselbe Frequenzband simultan mit Daten versorgen. Bei der Demonstration im Labor fand gleichzeitig in Abwärts- und Aufwärtsrichtung eine HDTV-Übertragung statt. Parallel dazu wurde von und zu dem zweiten Endgerät eine zufällige Datenfolge gesendet. Als Übertragungsrate maßen die Forscher dabei 108 Mbit/s im Uplink und 160 Mbit/s im Downlink. (hi)